Pressemitteilungen
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Artikel in der Oberhessischen Presse vom 22. Oktober 2022
Zehn Jahre Nahwärmeversorgung in Schönstadt
Zehn Jahre Nahwärmeversorgung in Schönstadt: Zehn Jahre konstanter Preis muss erstmals angehoben werden
Von Götz Schaub
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Schönstadt. Zehn Jahre ist es her, dass Schönstadt in einer äußerst gelungenen „Blitzaktion“ von wenigen Monaten von Gräben durchzogen wurde, in denen die Leitungen für ein Nahwärmenetz verlegt wurden. Ja, es war eine absolute Meisterleistung. Am 2. März 2012 erfolgte der erste Spatenstich, am 24. September wurde das Heizsystem in Betrieb genommen. Eine 14,3 Kilometer lange Trasse war entstanden. Vor wenigen Tagen beging die Genossenschaft das zehnjährige Bestehen.
Vier Männer – Walter Fürstenberg, Hellmut Löwer, Andreas Mainusch und Hannes Weber – hatten in der zurückliegenden Dekade, die nur die erste von noch vielen folgenden für die Nahwärmeversorgung gewesen sein soll, die Verantwortung in erster Reihe inne. Will heißen, sie kümmerten sich abwechselnd und nach strukturiertem, aber nie starrem Dienstplan darum, dass alles lief beziehungsweise Störungen schnell behoben wurden.
Dafür mussten sie nicht stundenlang vor Ort in der Schaltzentrale sein, sie verwalteten die Anlage über ihr Handy. Nun sind die vier Herren mit der jungen und modernen Anlage, die sie tatsächlich auch im Schlaf bedienen können, um zehn Jahre gealtert, sodass sie im Leitungsteam einen Generationenwechsel forcieren. „Da sind wir sehr zuversichtlich, dass uns das gut gelingt“, sagt Walter Fürstenberg. Die ersten potenziellen Nachfolger werden schon angelernt.
Dass das Projekt zu einem Erfolg geführt werden konnte, lag ganz sicher zum einen an der Begeisterungsfähigkeit der Schönstädter Bürgerinnen und Bürger, aber auch daran, dass ein großer Teil sofort an die Umsetzbarkeit glaubte, weil es ja schon ab 2010 eine erste Nahversorgung vom Sägewerk zu Hof Fleckenbühl gab. Das Besondere an dem Großprojekt war, dass es von Anfang an als ein in sich abgeschlossenes Projekt geplant wurde. Wer wollte, war dabei, wer nicht wollte, verpasste seine Chance. Es wurde tatsächlich für einen Istzustand gebaut, nicht für die Zukunft. „Das ist leicht zu erklären“, sagt Fürstenberg. „Hätten wir für eine nicht zu kalkulierende Zukunft gebaut, hätten alle über die Jahre hinweg die Verluste durch dickere Rohre mitzahlen müssen. So aber bauten wir passgenau.“ Nur wenige kamen noch hinzu, und die mussten schon zwingend direkt an der Leitung liegen. 290 Häuser werden aktuell versorgt, das entspricht einer Abdeckung von 80 Prozent. Und wo wir gerade bei Zahlen sind, eine ist noch superwichtig, weil sie so lange galt, aber genau jetzt nicht mehr gehalten werden kann: 9,76 Cent. Das waren zehn Jahre lang die Kosten für eine Kilowattstunde Strom. „Das ist leider nicht mehr zu halten. Die Bezugskosten vom Sägewerk wurden erhöht, so mussten wir jetzt auch erhöhen“, sagt Mainusch. Aber diese Erhöhung lässt niemandem graue Haare wachsen.
Der Erfolg gibt ihnen Recht
„Wir sind als Genossenschaft eine Gemeinschaft, die gerne einen attraktiven Preis in Anspruch nimmt, aber auf der anderen Seite auch nichts verdienen will und muss“, sagt Fürstenberg. So kommen wir zu weiteren Zahlen, und zwar die, die der Umwelt guttun. Vom Start in 2012 bis Ende September 2022 wurden 83,26 Millionen Kilowattstunden abgerufen. Das entspricht einem Wert von 8,326 Millionen Liter Öl, die nicht gebraucht wurden. Fürstenberg hat ausgerechnet, dass das 640 Lkw sind, die jeweils 13 000 Liter an Bord haben. „Würde man die einfach hintereinanderstellen, ergäbe das einen Konvoi von 25 Kilometern Länge“, resümiert er. Und: 22 147 Tonnen CO2 wurden eingespart.
Der bisherige Erfolg gab der Idee von vor zwölf Jahren absolut recht. Natürlich lief nicht immer alles nach Plan, es gab hier und da Störungen. Aber die Störungen blieben nie lange unentdeckt, denn die gesamte Anlage kann ja, wie erwähnt, über das Handy überwacht werden.
Quellenangabe: OP Marburg/Ostkreis vom 22.10.2022, Seite 10
Artikel in der Oberhessischen Presse vom 16. September 2014
Eine Wärmequelle für das ganze Dorf
Eine Wärmequelle für das ganze Dorf
Durch das anhaltende Interesse an ihrem Dorfprojekt ermutigt, lud der Vorstand der Schönstadter Nahwärmegenossenschaft zum Tag der offenen Tür ein. Und zahlreiche Besucher bewiesen, dass dies eine gute Idee war.
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Walter Fürstenberg von der Genossenschaft (im roten Hemd) erklärt den Besuchern die Technik in der Nahwärmezentrale Schönstadt.
Schönstadt. Viele Besucher kamen am Sonntag zur Energiezentrale und informierten sich über Nahwärmeproduktion und deren Verteilung in Schönstadt. Mit großem Engagement hatten die Beteiligten die nötige Infrastruktur für Verpflegung und noch wichtiger, für die Präsentation in Form von Infotafeln und -plänen, sowie einer Bilder-Schau aus der Bauphase zusammengestellt.
Stolz führten die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft die eintreffenden Besucher durch das einstmals unansehnliche, als Hühner- und Schweinestall genutzte Gebäude in Nähe der Umgehungsstraße, die nach Bracht führt. Heute kommt hier die Abwärme aus dem Biomasse-Heizkraftwerk der Firma Holz Schmidt an. Von hier aus wird die Wärme über mehrere Stränge im Ort verteilt. Auffällig im Mittelpunkt stehen zwei riesige Überlastkessel, deren Temperaturschichtung via Handy auch aus der Ferne abgefragt werden kann.
Im Frühjahr 2011 gegründet, wurde die Genossenschaft bereits in der Planungsphase mit den „Geno-Futura-Award“, einem Preis für gemeinschaftsorientierte Leistungen in der regionalen Energieproduktion, ausgezeichnet.
Der Sommer 2012, in dem gebaut wurde, verging wie im Fluge, berichtete Vorstandsmitglied Rolf Beuermann. „Jede Woche mussten andere Straßen gesperrt werden, und dennoch kamen keine Klagen.“ Er sprach gar von einem „Sommerfest“. Deren drei veranstalteten die Schönstädter für die Bauarbeiter aus Bayern, die teilweise in Zwölfstundenschichten arbeiteten und dafür von der Bevölkerung verwöhnt wurden und ihre Arbeiten vor dem Termin abschließen konnten.
Rund 14 Kilometer Leitungen wurden in den sechs Monaten Bauzeit für rund sechs Millionen Euro verlegt. Inzwischen sind 291 Liegenschaften angeschlossen, was einem Anteil von knapp 80 Prozent der Haushalte in Schönstadt entspricht.
Die Genossenschaftler sind zuversichtlich, in diesem Jahr das erste Mal schwarze Zahlen schreiben zu können. Dazu trägt auch bei, dass kein Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied finanziell entschädigt wird. „Wir erstatten höchstens einmal Fahrtkosten“, erzählt Beuermann. Und so ganz nebenbei haben die Schönstädter mit dem „Georg-Salvenmoser-Preis“ noch eine weitere Auszeichnung eingeheimst, die zudem mit 40000 Euro dotiert war. Auch dies Geld kam der Genossenschaft zugute.
von Heinz-Dieter Henkel
Artikel im Burgwaldspiegel vom 27. Juni 2014
Nahwärme Schönstadt eG informiert
Nahwärme Schönstadt eG informiert:
Wie bereits bei der Generalversammlung der Nahwärme Schönstadt eG mitgeteilt, hat der Vorstand der Genossenschaft mit den Stadtwerken Marburg einen längerfristigen Vertrag für den Strombezug abgeschlossen. Bis zum Jahr 2017 werden wir somit weiterhin mit 100% Ökostrom versorgt und dies zu einem gleichbleibenden Preis. In Zeiten steigender Strompreise eine gute Entscheidung. Diese wie auch andere Aktivitäten (z.B. Eigenstromproduktion durch die PV-Anlage auf dem Dach der Energiezentrale, Optimierung der Betriebsabläufe usw.) sind Grundstock dafür, mittel- und langfristig den Wärmepreis für alle Genossenschaftsmitglieder konstant zu halten.
Bei den Vertragsverhandlungen mit den Stadtwerken Marburg haben diese noch ein weiteres Angebot vorgelegt:
Die Stadtwerke Marburg bieten allen Schönstädter Bürgerinnen und Bürgern (nicht nur den Genossen) die Möglichkeit, Kunde bei ihnen zu werden. In einer Informationsveranstaltung werden die Stadtwerke Marburg dabei allen Interessierten ihre Tarifstruktur, Vertragsmodalitäten und ihr Förderprogramm (z.B. Zuschüsse bei Kauf von A++ - Geräten, Hocheffizienzpumpen usw.) vorstellen. Sollte es bei Interesse zu einem Stromanbieterwechsel kommen, werden die Stadtwerke Marburg den kompletten Schriftverkehr wie z.B. Kündigung beim bisherigen Stromanbieter usw. für ihren neuen Kunden übernehmen.
Für die Informationsveranstaltung wird die Nahwärme Schönstadt eG ihren Versammlungsraum zur Verfügung stellen. Um die Informationsveranstaltung gezielt organisieren zu können, sollten sich alle Interessierten bis Mittwoch, den 09.07.2014 per Mail oder Telefon bei Jutta und Peter Seip melden.
Kontakt:
Der Termin für die Informationsveranstaltung wird allen Interessierten rechtzeitig mitgeteilt.
Nutzen Sie die Gelegenheit, es ist wie beschrieben rein informativ, unverbindlich und ist an alle Schönstädter Bürgerinnen und Bürger gerichtet.
Erfreuliches gibt es auch aus dem Bereich Finanzen zu berichten. Nach Zufluss der KfW- Förderung Ende Dezember 2013 als Tilgungszuschuss verringerte sich das KfW-Darlehen der Nahwärme Schönstadt eG so stark, dass die Kommunalbürgschaft in Höhe von 3 Mio. Euro zu Beginn des Jahres auf 2,2 Mio. Euro abgesenkt werden konnte. Durch die inzwischen angelaufenen Tilgungsraten an die KfW wird sich die Bürgschaftshöhe jedes Jahr weiter entsprechend nach unten bewegen.
So wird einerseits der Haushalt der Gemeinde Cölbe zunehmend entlastet, anderseits zeigt sich, dass die Nahwärme Schönstadt nicht nur versorgungstechnisch problemlos läuft, sondern auch finanziell auf einem sehr soliden Weg ist.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 20. September 2013
Nahwärme Schönstadt eG informiert
Nahwärme Schönstadt eG informiert:
Wie bereits angekündigt möchte die Nahwärme Schönstadt eG allen interessierten Schönstädter Bürgerinnen und Bürgern in regelmäßigen Abständen einen „Nahwärme-Stammtisch“ anbieten, bei dem es in verschiedenen Vorträgen rund um die Energieeffizienz gehen soll. Zu bestimmten Themen werden dann entsprechende Fachleute ihre Erfahrungen weitergeben. Da die Nahwärme Schönstadt eG vor kurzem auf das Dach der Energiezentrale eine PV-Anlage installiert hat, bietet sich zu Beginn der Vortragsreihe das Thema Photovoltaik an. Durch die täglichen Berichterstattungen über mögliche Änderungen des EEG-Gesetzes, Strompreiserhöhungen, Öko-Umlage usw. ist dies ein Thema, das sowohl politisch wie auch im privaten Haushalt aktuell in aller Munde ist.
"PV-Anlagen – weiterhin attraktiv !?“
Vortrag durch Herrn J. Sames von der Firma Sames-Solar aus Marburg
Termin:
Montag, den 07.10.2013 um 19:30 Uhr
Ort:
Versammlungsraum der Energiezentrale, Talwinkel 4
Anmeldungen für die Veranstaltung bitte bis spätestens Freitag, den 27.09.2013 an
Welche weiteren Themen im Rahmen der Vortragsreihe angesprochen werden sollen, können alle Schönstädter Bürgerinnen und Bürger selbst mitentscheiden. Vorschläge hierzu bitte ebenfalls an die oben genannte Kontaktadresse.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 6. September 2013
Nahwärme Schönstadt eG baut Photovoltaik-Anlage
Nahwärme Schönstadt eG baut Photovoltaik-Anlage
Seit nunmehr fast einem Jahr ist das Nahwärmenetz erfolgreich in Betrieb. Bedingt durch den recht langen Winter konnten wertvolle Erfahrungen im Zusammenspiel zwischen Holz-Schmidt, der Energiezentrale und der Verteilung an die Haushalte gesammelt werden. So konnten einige Optimierungen durchgeführt und die Abläufe effizienter gestaltet werden. Dies kommt allen Schönstädter Genossinnen und Genossen zu Gute.
Ein großer Kostenfaktor für den laufenden Betrieb des Nahwärmenetzes, trotz der Optimierungen, ist der Stromverbrauch. Für den, der die Technik der Energiezentrale kennt, ist dies nicht überraschend. Insbesondere sind es die ständig laufenden Pumpen, die das heiße Wasser zu den Haushalten befördern, die viel Strom verbrauchen.
Die Projektgruppe hat sich hier intensiv Gedanken gemacht, wie man an dieser Stellschraube noch drehen kann. So kam die Idee auf, auf das Dach der Energiezentrale eine Photovoltaik - Anlage zu installieren. Insbesondere die seit 2009 im EEG-Gesetz vorgesehene Möglichkeit des Eigenverbrauchs spricht für diese Lösung. Die Erfahrung des bisherigen Netzbetriebes zeigt, dass besonders morgens und abends die Stromabnahme am intensivsten ist. Mit der Auslegung der montierten Module können diese Spitzen sehr gut abgefangen werden. Der Eigenverbrauch des dann sehr günstig selbst produzierten Stromes wird bei etwa 35% liegen. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist und entsprechend dem EEG-Gesetz vergütet.
Mit der Firma Elektro Sames aus Marburg konnte ein kompetentes und erfahrenes Unternehmen für die Montage gewonnen werden, das unter anderem auch das Dach der Energiezentrale der Bioenergiegenossenschaft in Oberrosphe mit einer PV-Anlage bestückt hat.
Die 47,84 KWP große Anlage ist nun seit Ende August im Betrieb, die vermiedene CO² -Emission beträgt ca. 28500kg / Jahr. Finanziert wurde die Anlage unter anderem von dem Preisgeld des Georg-Salvamoser-Preises 2012. Das ist sicher ganz im Sinne des Stifters, einem der Pioniere der Solarnutzung.
Die PV Anlage ist ein weiterer Schritt, um uns von den Energiekonzernen und fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen. Dabei kommen die eingesparten Kosten der gesamten Genossenschaft mittel- und langfristig zu Gute.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 05. Juli 2013
Große Zufriedenheit bei der zweiten Generalversammlung der Nahwärme Schönstadt eG
Große Zufriedenheit bei der zweiten Generalversammlung der Nahwärme Schönstadt eG
Am Montag, den 24.06.2013 fand im Bürgerhaus die jährliche Generalversammlung der Schönstädter Nahwärmegenossenschaft statt, um die Genossinnen und Genossen über das vergangene Jahr zu informieren. Es war die zweite Generalversammlung aller „Nahwärmler“, wobei über die erste erfolgreich geleistete Heizperiode berichtet und sehr erfreuliche Wirtschaftsdaten vorgelegt werden konnten.
Das Jahr 2012 war das entscheidende Jahr der Genossenschaft. Denn nach zwei Jahren Planung und sieben Monaten Bauzeit wurde am 13.10.2012 das Nahwärmenetz mit einer großen Einweihungsfeier offiziell in Betrieb genommen und mit der Lieferung an die Haushalte begonnen.
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Hellmut Löwer, Aufsichtsratsvorsitzender und Versammlungsleiter konnte annähernd 100 Genossinnen und Genossen begrüßen. Der Vorstandsvorsitzende Andreas Mainusch berichtete über die Aktivitäten des Vorstandes im Geschäftsjahr und gab einen kurzen Rückblick auf die abgeschlossene Baumaßnahme von Netz und Energiezentrale und berichtete über die aktuell laufenden Optimierungsarbeiten. Auch ein Hinweis auf den Gewinn des Georg-Salvamoser-Umweltpreises durfte nicht fehlen, der eine große Anerkennung für die Leistung war, das größte Nahwärmenetz Deutschlands in Bürgerhand auf die Beine gestellt zu haben. Der zweite Vorstand Rolf Beuermann stellte der Versammlung dann die Zahlen zum Jahresabschluss 2012 vor. Nicht nur konnte bei dem sechs Millionen Euro Projekt eine Punktlandung bei den Baukosten erreicht werden, sondern auch das Betriebsergebnis des Jahres 2012 war überaus erfreulich. Die Prognose ist, dass die Genossenschaft bereits in 2013 schwarze Zahlen schreiben wird. Angesichts dieser positiven Geschäftsentwicklung und der hervorragenden Vermögens- Finanz- und Ertragslage wurde der Jahresabschluss von der Generalversammlung nicht nur abgenommen, sondern auch der Vorstand und der Aufsichtsrat einstimmig entlastet.
In Zukunft möchte die Nahwärme Schönstadt eG in regelmäßigen Abständen einen „Nahwärme-Stammtisch“ im Versammlungsraum in der Energiezentrale anbieten, dies nicht nur für die Genossinnen und Genossen, sondern für alle Schönstädter Bürgerinnen und Bürger. Hier soll immer ein bestimmtes Thema rund um die Energieeffizienz behandelt werden. Zu den jeweiligen Themenbereichen werden dann entsprechende Fachleute ihre Erfahrungen weitergeben. Welche Themen behandelt werden sollen, können die Schönstädter Bürgerinnen und Bürger mit entscheiden. Vorschläge für bestimmte Themen können ab sofort an den Vorstand der Nahwärme Schönstadt eG mitgeteilt werden.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 10. Mai 2013
Nahwärme Schönstadt eG bietet weitere Schulungstermine an
Nahwärme Schönstadt eG bietet weitere Schulungstermine an
Ende April wurden im Versammlungsraum der Energiezentrale zwei Schulungen durchgeführt, in denen die genaue Bedienung des Wärmereglers in der Hausübergabestation vermittelt wurde. Zahlreiche Schönstädter Genossinnen und Genossen nutzten die Gelegenheit und ließen sich von Walter Fürstenberg zunächst in einem theoretischen Teil in die zweckmäßige Bedienung des Wärmereglers einweisen. In einem praktischen Teil konnten anschließend alle Teilnehmer selbst Änderungen an einem aufgebauten Wärmeregler durchführen. Diese Aktionen wurden „live“ über einen Beamer an die Leinwand projiziert, sodass alle Teilnehmer genau verfolgen konnten, wie die gewünschten Einstellungen durchzuführen sind.
Aufgrund der positiven Rückmeldungen der Schulungsteilnehmer werden wir nun weitere Schulungstermine anbieten. Interessierte wenden sich bitte an Walter Fürstenberg (Telefon: 930019). Die neuen Schulungstermine werden dann rechtzeitig bekannt gegeben.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 15. Mai 2013
Preisverleihung des Georg-Salvamoser-Preis 2013
Preisverleihung des Georg-Salvamoser-Preis 2013
Am Sonntag, den 03.02.2013 machte sich eine Delegation der Nahwärme Schönstadt eG in Begleitung von Bürgermeister Volker Carle auf den Weg nach Freiburg, um den mit 40 000 Euro dotierten Hauptpreis der Georg Salvamoser Stiftung in der Solarfabrik Freiburg persönlich entgegen zu nehmen.
Nach den Begrüßungsworten durch den Freiburger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon und Maria Salvamoser von der Georg Salvamoser Stiftung übernahm Dr. Franz Alt (vielen bekannt als langjährigen Leiter der Fernsehsendung „Report“) die Moderation. Zu Beginn der Veranstaltung fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „100% Erneuerbare Energie – sind wir auf dem richtigen Weg?“ statt. Vertreter der Deutschen Energieagentur „dena“ sowie vom Fraunhofer Institut diskutierten hier in einer sehr sachlichen Atmosphäre die verschiedenen Möglichkeiten diesen Weg gemeinsam zu erreichen. Interessant war, dass hier im zweiten Teil der Diskussion die Teilnehmer der Veranstaltung ihre Fragen per SMS an die Fragerunde richten konnten und somit in den Verlauf auf dem Podium eingebunden waren.
Dann folgte der Höhepunkt des Abends, die Preisübergabe an die diesjährigen Gewinner. Zunächst wurden nacheinander die beiden Gewinner der Sonderpreise 2013 von Dr. Franz Alt auf die Bühne gebeten. Peter Griebl aus Sasbachwalden wurde für sein jahrzehntelanges Engagement für die erneuerbaren Energien geehrt. Das Jugendhilfezentrum St. Anton aus Riegel wurde für sein Projekt „Schüler sparen Energie“, ein Lehrstück in Sachen Pädagogik und Motivation, ausgezeichnet. Zum Schluss wurden die Vertreter der Nahwärme Schönstadt eG als Gewinner des diesjährigen Hauptpreises ausgezeichnet. In einem Interview mit Dr. Franz Alt wurde noch einmal der Weg von der Entstehung der Idee, die Energieversorgung selbst vor Ort in die Hand zu nehmen, bis zur Verwirklichung des Projektes erläutert.
Alle Teilnehmer erhielten anschließend ihre Urkunden und versammelten sich für die Pressefotos gemeinsam auf der Bühne. Bei einem leichten Abendessen zum Abschluss wurden noch viele interessante Gespräche geführt. Insgesamt war dies eine gelungene Veranstaltung in einem sehr angenehmen Ambiente.
Am Montag nahm die Delegation noch an einer Stadtführung durch Freiburg teil, bevor es nach einem gemeinsamen Mittagessen wieder nach Hause ging. Es waren zwei schöne, erlebnisreiche Tage, die allen sehr gut gefallen haben. Mit dem Gewinn des Georg-Salvamoser-Preises 2013 wurde die Nahwärme Schönstadt eG für ihre bisher über 2-jährige Arbeit belohnt. Dies motiviert uns alle, den Weg gemeinsam weiter zu gehen.
Weitere Informationen und Bilder rund um die Veranstaltung können unter www.schoenstadt.net und www.georg-salvamoser-preis.de abgerufen werden.
OP-Bericht vom 16. Januar 2013
Stiftung aus Freiburg ehrt Schönstadt
Stiftung aus Freiburg ehrt Schönstadt
Da darf mal ein Sekt aufgemacht werden. Die Arbeit der Genossenschaft Nahwärme Schönstadt wird mit einem Preis im Gegenwert von 40000 Euro gewürdigt.
Schönstadt. Schöner kann das Jahr für die Genossenschaft Nahwärme nicht beginnen. Die Post aus dem Breisgau beinhaltete nicht eine der vielen Besuchsanfragen für das Bioenergiedorf Schönstadt, sondern die Mitteilung, dass der mit 40000 Euro dotierte Georg Salvamoser Preis 2013 der Schönstädter Genossenschaft für das Projekt „Größtes Nahwärmenetz Deutschlands in Bürgerhand“ verliehen wird.
Die Juroren überzeugte „die vorbildliche Realisation einer regenerativen Wärmeversorgung in Bürgerhand“. Die Schönstädter Bürgerinitiative zeige Perspektiven für ein neues Verständnis kommunaler Energieplanung, so die Jury. Diese setzt sich zusammen aus Kennern der Erneuerbaren-Energie-Branche und Wegbegleiter von Georg Salvamoser. Prominentestes Mitglied dürfte der Fernsehmoderator und Buchautor Dr. Franz Alt sein.
„Es ist sehr schön, dass unsere ehrenamtliche Arbeit eine solche Würdigung erfährt“, freut sich Andreas Mainusch, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Was mit dem Geld gemacht wird, kann Mainusch zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Letztendlich müssen wir es ja erst einmal in den Händen halten und dann im Vorstand darüber sprechen“, sagte er gestern auf Anfrage der OP. Vielleicht könnte es dazu genutzt werden, einen Teil der Kreditschulden zu bezahlen. „Im Prinzip profitiert dadurch jeder einzelne Genosse von dem Preis“, meint Mainusch, doch könne es ebenso gut noch andere Wünsche und Vorschläge geben.
Der Vorstandsvorsitzende war übrigens gestern wieder in Sachen Genossenschaft Nahwärme unterwegs. Derzeit erhält nämlich die Energiezentrale im Dorf noch ihr endgültiges Aussehen, will heißen, dass dort Fliesenleger und Maler beschäftigt sind.
Wenn die Zentrale, die seit dieser Heizperiode am Netz ist, abschließend hergerichtet ist, können auch wieder interessierte Besucher dort hin geführt werden. Die Nachfrage ist enorm. So waren bereits Gruppen aus ganz Deutschland, und sogar aus Polen und den Niederlanden in Schönstadt. Mainusch nimmt es gelassen. „Wir geben gerne unsere Erfahrungen weiter. Schließlich haben auch wir sehr von den Erfahrungen der Oberrospher profitiert, die das erste Nahwärmenetz umsetzten“, so Mainusch.
Die Preisverleihung findet am Sonntag, 3. Februar, in Freiburg statt.
HINTERGRUND: Mit dem Georg Salvamoser Preis werden Menschen und Institutionen ausgezeichnet, die sich auf dem Weg zu erneuerbaren Energien nicht aufhalten lassen und mit ihren Projekten Vorbild für andere sind.
Namensgeber ist der Freiburger Solarpionier, Gründer der Solar-Fabrik und visionäre Unternehmer Georg Salvamoser (1950 bis 2009). Ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung auf Anregung des Freiburger Oberbürgermeisters Dr. Dieter Salomon sowie der Georg-Salvamoser-Stiftung.
Der Georg Salvamoser Preis gilt als einer der höchstdotierten Umweltpreise in Deutschland und wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen.
von Götz Schaub
Artikel im Burgwaldspiegel vom 18.01.2013
Georg Salvamoser Preis 2013 geht an Nahwärme Schönstadt eG
Georg Salvamoser Preis 2013 geht an Nahwärme Schönstadt eG
Schönstädter Energiegenossenschaft gewinnt den mit 40 000 Euro dotierten Hauptpreis
Große Freude zu Beginn des neuen Jahres bei der Nahwärme Schönstadt eG. Der Georg Salvamoser Preis 2013 geht nach Schönstadt.
Der Georg Salvamoser Preis ist einer der höchstdotierten deutschen Umweltpreise. Namensgeber ist der Freiburger Solarpionier, Gründer der Solarfabrik und visionäre Unternehmer Georg Salvamoser (1950-2009). Mit dem Preis sollen Menschen und Institutionen unterstützt werden, die sich auf dem Weg zu erneuerbaren Energien nicht aufhalten lassen. Deshalb zeichnet der Georg Salvamoser Preis solche Projekte aus, deren Initiatoren eine Versorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien voranbringen möchten und mit Ihren Ideen Vorbild und Beispiel für andere sind. Mit der Einrichtung des Preises soll das Lebenswerk des früh verstorbenen Unternehmers weiter seine Wirkung entfalten.
Die Bewerber und ihre Projekte mussten sich anhand folgender Kriterien messen:
- Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Ziel einer 100%-Versorgung mit erneuerbaren Energien?
- Wie innovativ ist das Projekt?
- Wie unterscheidet es sich in Kreativität und Originalität gegenüber existierenden Standardlösungen?
- Welchen Vorbildcharakter hat das Projekt und wie übertragbar und beispielhaft ist es?
- Wie viel Durchhaltevermögen wurde gezeigt und wie wurden Hindernisse und Widerstände überwunden?
In ihrer Bewerbung auf dem Weg zum aktuell größten Nahwärmenetz in Bürgerhand ging die Nahwärme Schönstadt eG auf folgende Punkte intensiv ein:
Großes Ziel der Projektgruppe war die Nutzung lokal vorhandener Prozessenergie und die damit verbundene Versorgung von Wärme für das ganze Dorf. Eine win-win Situation für alle: Den lokalen Betreiber des Sägewerks, die regionale Wertschöpfung, die Bürger selbst (80% des Dorfes machen mit) und natürlich die Natur.
Auch die offene Informationspolitik wurde hervorgehoben. Die Bürger vor Ort wurden durch Infoveranstaltungen, Verteilung von Infoblättern, Internetpräsenz usw. immer auf dem Laufenden gehalten und konnten den Weg damit begleiten und waren somit immer auf dem neuesten Stand.
Ebenso hervorgehoben wurde das Zusammenspiel mit der Politik, hier sind die Gemeinde Cölbe und der Landkreis Marburg-Biedenkopf zu nennen. Beide Gremien standen von Beginn an der Projektgruppe zur Seite und unterstützten diese in allen Belangen. Ebenfalls hingewiesen wurde auf den Vorbildcharakter des Projektes. Es gehen mittlerweile zahlreiche Anfragen von Orten aus ganz Deutschland bei der Genossenschaft ein und gerne werden die Erfahrungen weitergegeben.
Im Wortlaut die Begründung der Jury zur Preisvergabe:
Die Bürger von Schönstadt zeigen auf, dass mit der Nutzung lokaler Potenziale das 100 Prozent-Ziel erreicht werden kann. Die Dorfgemeinschaft hat es aus eigener Kraft geschafft, drei Viertel aller Häuser sowie alle öffentlichen Liegenschaften an das Biomasse-Nahwärmenetz anzuschließen, ein vorbildliches Beispiel für eine regenerative Wärmeversorgung. Mit ihrem Engagement zeigen die Schönstädterauch Perspektiven für ein neues Verständnis kommunaler Energieversorgung und –planung, auf.
Für ihr Engagement für die 100 Prozent erneuerbare Wärmeversorgung im kommunalen Bereich erhält die Nahwärme Schönstadt e.G. den Georg Salvamoser Preis 2013 in Höhe von 40.000 EUR.
Für die Mitglieder der Projektgruppe ist es nach 2 ½ Jahren intensiver, ehrenamtlicher Arbeit von der Planung bis zur Umsetzung des Projektes eine Bestätigung und Anerkennung diesen Weg gegangen zu sein. Zugleich setzt es neue Motivation frei, diesen Weg fortzuführen.
Eine Delegation der Nahwärme Schönstadt eG wird am 3. Februar nach Freiburg fahren, um den Georg Salvamoser Preis 2013 persönlich entgegen zu nehmen.
Weitere Informationen unter: www. georg-salvamoser-preis. de und www.schoenstadt.net.
Pressemitteilungen 2012
Artikel im Burgwaldspiegel vom 14.12.2012
Projektgruppe Nahwärme Schönstadt eG informiert:
Die Umstellungen der einzelnen Haushalte auf die Nahwärme gehen zügig voran. Alle Großabnehmer heizen schon mit der günstigen Nahwärme. Insgesamt sind bereits 70% der Liegenschaften am Netz und die verschiedenen Installateure haben mit den restlichen Haushalten meist schon Termine vereinbart.
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal das Abrechnungsverfahren für den Bezug von Nahwärme erläutern:
Seit November wird vertragsgemäß bereits von allen der Grundbeitrag von 11,90 Euro vom Konto abgebucht. Damit wird ein Teil der laufenden Kosten des Netzbetriebs abgedeckt.
Im Zeitraum von Ende Dezember bis Anfang Januar werden die Mitglieder der Projektgruppe alle mitmachenden Haushalte aufsuchen und den aktuellen Zählerstand notieren. Für die bis dahin bezogene Wärme wird eine Jahresrechnung 2012 erstellt und bis Ende Januar vom Bankkonto der Wärmekunden abgebucht. Ebenso werden ab Januar 2013 die lt. Wärmeliefervertrag vereinbarten monatlichen Abschlagszahlungen fällig. Dies auch dann, wenn im Einzelfall noch kein Umschluss erfolgt sein sollte.
Ein für uns alle ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Wir sind sehr froh, dass die Baumaßnahme erfolgreich abgeschlossen wurde und die mitmachenden Haushalte termingerecht anschließen konnten.
Die Projektgruppe wünscht allen Schönstädter Bürgerinnen und Bürgern ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Ihre Projektgruppe Nahwärme Schönstadt eG
Artikel im Burgwaldspiegel vom 02.11.2012
Große Feier zum Start des Nahwärmenetzes
Nach zwei Jahren Planungen und sieben Monaten Bauzeit war es am Samstag, den 13.10.2012 soweit: Das zurzeit größte Nahwärmenetz Deutschlands in privater Hand wurde offiziell im Rahmen einer großen Einweihungsfeier in Betrieb genommen. 500 Schönstädterinnen und Schönstädter, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen sowie Mitglieder der politischen Gremien waren anwesend. In seinem Grußwort dankte der Vorsitzende der Genossenschaft, Andreas Mainusch, all denen, die dazu beigetragen haben, dass das Projekt von den Planungen bis zur Umsetzung verwirklicht werden konnte. Auch die weiteren Redner wie Landrat Robert Fischbach und Cölbes erster Beigeordneter Thomas Rotarius (in Vertretung für den sich im Urlaub befindenden Bürgermeister Volker Carle) lobten das Projekt als „Leuchtturm“ und „vorbildlichen Beitrag zum Ziel des Landkreises Marburg-Biedenkopf bis 2040 energieautark zu werden“. Ortsvorsteher Johannes Weber wies stolz darauf hin, dass das Nahwärmenetz nicht nur fristgerecht fertiggestellt wurde, sondern auch im kalkulierten Kostenrahmen geblieben ist. Er wagte auch schon einen Blick in die Zukunft und hofft, dass Schönstadt noch einen weiteren Baustein zur Energiewende beitragen kann, nämlich die Verwirklichung von Windkraft. Oliver Berghamer vom verantwortlichen Ingenieurbüro Berghamer und Penzkofer aus Moosburg wartete zum Schluss seiner Rede mit einer imponierenden Zahl auf: Durch die Umstellung auf Nahwärme werden in den nächsten 20 Jahren in Schönstadt ca. 5 Millionen Euro an Wertschöpfung vor Ort bleiben. Geld, was für andere Dinge investiert werden kann. Mit dem obligatorischen Drücken des Startknopfes durch die Gastredner wurde anschließend das Nahwärmenetz in Betrieb genommen.
Nach dem offiziellen Teil hatten die zahlreichen Besucher Gelegenheit bei Führungen in der Energiezentrale jede Menge Interessantes und Wichtiges über die Technik des gesamten Systems zu erfahren. In dem zur „Festscheune“ dekorierten angrenzenden ehemaligen Hühnerhaus wurde bei Musik durch die Band „By the Way“ und vielen netten Gesprächen an den Tischen der gemütliche Teil des Tages eingeläutet, der sich bis in den frühen Morgen hinzog. Eine rundum gelungene Veranstaltung als bisheriger Höhepunkt unseres Projektes.
Mittlerweile sind die ersten Häuser bereits angeschlossen und jede Woche werden es mehr.
Zum Schluss möchten wir uns noch beim Bläserchor Schönstadt für die musikalische Unterstützung bedanken, sowie beim SV Schönstadt, der die komplette Bewirtung übernommen hatte.
Artikel in der Oberhessische Presse vom 15.10.2012
Wärme „fließt“ durch ganz Schönstadt
„Davon können die Planer des Hauptstadtflughafens nur träumen, wir haben unser Projekt im Zeit- und Finanzplan umgesetzt“, sagt Schönstadts Ortsvorsteher Johannes Weber unter donnerndem Applaus der Zuhörer.
© Götz Schaub
Schönstadt. Es ist vollbracht, der Winter kann kommen. Das Nahwärmenetz, das bereits seit dem 24. September läuft und alle „Stresstests“ bestanden hat, wurde am Samstag offiziell in Betrieb genommen.
Das Nahwärmenetz, das sind 13 Kilometer Rohrleitung, die zu 290 Liegenschaften im Ort führen. Damit ist es wohl das größte Nahwärmenetz Deutschlands in Bürgerhand und ein „vorbildlicher Beitrag zum Ziel des Landkreises Marburg-Biedenkopf, bis 2040 energieautark zu werden“, lobte Landrat Robert Fischbach.
Wer am Samstag das ehemalige Hühnerhaus an der Straße „Im Talwinkel“ betrat, mochte seinen Augen nicht trauen. Der große Raum hatte sich in eine wahre Festscheune verwandelt. So konnte die direkt daneben befindliche Schaltzentrale der Nahwärmeversorgung in Schönstadt gebührend eingeweiht werden.
„Hier wurde wirklich bis zum Schluss gearbeitet. Wir sind sehr froh, alles geschafft zu haben“, sagt Rolf Beuermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft.
„Man spürt, wie stolz Sie alle sind, dass das Werk vollbracht wurde“, sagte Landrat Robert Fischbach. Und weiter: „Das ist im Landkreis ein ganz ganz dicker Leuchtturm, der hoffentlich noch viele Nachahmer finden wird.“
Mit Fischbach war übrigens auch sein Stellvertreter, Dr. Karsten McGovern, nach Schönstadt gekommen.
Thomas Rotarius, der als Erster Beigeordneter in Vertretung von Bürgermeister Volker Carle sprach, der in Nepal weilt, hob die einzigartigen Eckpunkte des Projekts hervor. Dabei nannte er in erster Linie eine in das Projekt vertrauende Bürgerschaft, von der am Gründungsabend der Genossenschaft 150 Mitglieder wurden, dann das Traditionsunternehmen Holz-Schmidt, das mit Weitblick auf die Idee der ehemaligen Ortsvorsteherin Carola Carius das Angebot machte, die Wärme zu liefern, und dann die vielen Menschen, die sich um die Umsetzung verdient gemacht haben.
Die Besonderheiten Schönstadts und des Projekts hatte zuvor auch Andreas Mainusch als Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft Nahwärme Schönstadt herausgearbeitet. So trafen in Schönstadt motivierte Bürger auf kompetente Firmen, die alle akribisch und mit der nötigen Professionalität an der Verwirklichung arbeiteten. „Was und wie es hier passiert ist, ist nicht selbstverständlich, es funktionierte nur durch das enge Zusammenspiel aller Beteiligten“, sagte Mainusch. Und obwohl es auch immer wieder kurzfristig Probleme zu lösen galt, war die Atmosphäre so einzigartig, dass sogar die Bauarbeiter zum Teil mit Tränen in den Augen Abschied aus Schönstadt nahmen, denn für ihre gute Arbeit wurden sie von den Bürgen noch zusätzlich belohnt mit Kaffee, Kuchen und Grill-Einladungen. Mainusch verteilte auch Lob an die zuständigen Behörden und Politiker, die den Weg ebneten. „Das ganze Projekt hat die soziale Zusammengehörigkeit des Dorfes gestärkt. Es gab trotz der großen Belastung durch die Bauarbeiten nur eine einzige Beschwerde aus der Bevölkerung“, so Mainusch.
Großen Lob heimste auch die Projektgruppe ein, die aus Bürgern Schönstadts bestand. Sie sorgte für schnelle Kontakte und stand selbst immer für die Erledigung von Aufgaben zur Verfügung. Unter anderem musste schließlich auch koordiniert werden, dass alle Häuser für Rettung- und Versorgungsfahrzeuge erreichbar blieben. Da, wo es für Müllfahrzeuge schließlich mal zu eng wurde, wurde mit Muskelkraft weitergeholfen und die Mülltonnen zu Sammelstellen gerollt.
Das Ingenieurbüro Berghamer und Penzkofer aus Moosburg leistete wie schon in Oberrosphe ganze Arbeit, und die beiden Chefs erhielten für ihre Arbeit kräftigen Applaus. Thomas Rotarius führte aus, dass Bürgermeister Carle seinen Dank und seine Anerkennung in einem persönlichen Brief an die Genossenschaft weitergegeben habe. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es dem Bürgermeister gelang, dass die Gemeinde trotz eines defizitären Haushalts die Bürgschaft über drei Millionen Euro übernehmen durfte.“
„Wir sparen nun in Schönstadt 600000 Liter Heizöl pro Jahr ein“, freute sich Ortsvorsteher Weber und wagte sogar einen Blick in die Zukunft. Er hofft, dass Schönstadt noch einen weiteren Baustein zur Energiewende liefern kann, nämlich die Verwirklichung von Windkraft. Dazu sind aber noch Gespräche mit dem Kurhessischen Verein für Luftfahrt Marburg nötig, der bei Schönstadt bekannterweise einen Flugplatz unterhält. Damit Windräder auf dem als privilegiert ausgezeichneten Gelände entstehen könnten, müsse ein andere Anflugmöglichkeit geschaffen werden.
Den Samstag nutzten die Schönstädter zur großen „Genossenschaftsfeier“ mit Musik des Bläserchors, der schon mal eindrucksvoll Werbung für seine Veranstaltung am 10. November machte. Später spielte die Band „By the way“ auf.
Bürger oder Dorfgemeinschaften, die sich dafür interessieren, wie ein Nahwärmenetz entstehen kann, was die Voraussetzungen sind und welche Firmen man damit betrauen kann, können sich darüber umfassend im Internet auf der Homepage des Ortes Schönstadt unter www.schoenstadt.net informieren.
von Götz Schaub
Artikel im Burgwaldspiegel vom 05.10.2012
Nahwärme Schönstadt eG informiert:
Kurz nach Beginn der Baumaßnahmen lautete die Überschrift eines Zeitungsartikels „Tiefe Gräben, die ein Dorf vereinen“.
Heute können wir voller Stolz sagen, dass wir vereint die tiefen Gräben geschlossen haben. Dank einer logistischen Meisterleistung aller am Bau beteiligten Firmen wurde das 13 km lange Nahwärmenetz wie geplant nach 7 Monaten fertiggestellt. Nun müssen noch die letzten Straßen asphaltiert und das Baustellenlager geräumt werden, dann wird fast nichts mehr an die Baumaßnahmen erinnern. Inzwischen sind die Rohre, die uns die Wärme ins Haus bringen werden, gefüllt und die Dichtigkeitstests abgeschlossen.
Nun konzentriert sich das Hauptaugenmerk der Tätigkeiten auf die Energiezentrale. Hier geben sich die Handwerker sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Innen laufen die Arbeiten von Schweißer, Elektriker, Trockenbauer und Schreiner auf Hochtouren, außen sind Zimmerer und Dachdecker damit beschäftigt, der Energiezentrale das neue Gesicht zu geben. Das Anlegen der Parkplätze und der Außenanlagen ist ebenfalls noch für dieses Jahr geplant.
Seit Anfang Oktober werden durch die Firma RAB die mitmachenden Haushalte aufgesucht, um die Hausübergabestationen zu aktivieren. Über die Details sind die Genossinnen und Genossen schriftlich informiert worden. Nach der Aktivierung kann das bestehende Heizungssystem auf Nahwärme umgestellt werden.
Noch einmal möchten wir darauf hinweisen, dass eventuelle Restölbestände an die Genossenschaft veräußert werden können. Zu Detailfragen wenden Sie sich bitte an Walter Fürstenberg (Tel. 0 64 27 / 93 00 19).
Auf unsere Homepage haben wir eine Liste mit Heizungsanlagen veröffentlicht, die verkauft werden sollen. Sollte eine Heizung verkauft worden sein, so teilen Sie dies bitte Peter Seip (Tel. 0 64 27 / 26 04 oder
Zum Schluss erneut der Hinweis auf unsere Einweihungsfeier am Samstag, den 13. Oktober ab 15:00 Uhr an der Energiezentrale. Hierzu sind alle Schönstädterinnen und Schönstädter recht herzlich eingeladen. Nähere Informationen an den bekannten Aushängen und auf unserer Homepage.
Alle aktuellen Infos auf der Homepage: www.schoenstadt.net
Ihre Projektgruppe Nahwärme Schönstadt eG
Artikel im Burgwaldspiegel vom 21.09.2012
Nahwärme Schönstadt eG informiert:
Langsam aber sicher befinden wir uns mit dem Bau unseres Nahwärmenetzes auf der Zielgeraden und die Inbetriebnahme steht unmittelbar bevor. Die Fertigstellung unseres Projektes wollen wir mit einer großen Einweihungsfeier feiern. Dazu laden wir alle Schönstädterinnen und Schönstädter recht herzlich ein. Die Einweihungsfeier findet am Samstag, den 13.10.2012 ab 15:00 Uhr im hinteren Teil der Energiezentrale statt. Auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Presse, sowie die am Bau beteiligten Baufirmen sind hierzu eingeladen. Der offizielle Teil beginnt um 15:00 Uhr unter musikalischer Mitwirkung vom Bläserchor Schönstadt. Von 17:00 - 20:00 Uhr besteht die Möglichkeit die Energiezentrale zu besichtigen. Ab 18:00 Uhr wird die Band „By the Way“ für Musik und gute Laune sorgen. Für Essen und Getränke ist ebenfalls gesorgt. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung, damit wir dieses für Schönstadt große Ereignis gebührend feiern können.
Auf weitere Punkte wollen wir noch hinweisen:
Wie bei den Bürgerinformationen angesprochen, besteht die Möglichkeit Restölbestände an die Genossenschaft zu veräußern. Wer hier Interesse hat, setzt sich wegen Detailfragen bitte mit Walter Fürstenberg (Tel. 0 64 27 / 93 00 19) in Verbindung.
Das Land Hessen hat ein Förderprogramm gestartet, bei dem die alten Heizungsumwälz- und Warmwasserzirkulationspumpen gegen neue Hocheffizienzpumpen ausgetauscht werden können. Hier besteht die Möglichkeit pro Haushalt max. 2 Pumpen auszutauschen. Der Austausch wird mit 100 Euro pro Pumpe gefördert. Nähre Informationen hierzu und das dazu gehörige Antragsformular können auf unserer Homepage eingesehen werden.
Vor kurzem waren ein Team von Sat1 regional und vom Hessischen Rundfunk in Schönstadt zu Gast und haben jeweils einen kleinen Fernsehbeitrag vom Sägewerk der Fa. Holz-Schmidt sowie von unserem Nahwärmeprojekt gedreht. Die Filme können auf unserer Homepage unter dem Link „Presse“ angeschaut werden.
Alle aktuellen Infos auf der Homepage: www.schoenstadt.net.
Projektgruppe Nahwärme Schönstadt eG
Beitrag von SAT.1 im Regionalmagazin
Am Dienstag, 28. August, hat SAT.1 im Regionalmagazin einen Beitrag über das Schönstädter Nahwärmeprojekt gesendet.
Unter http://www.1730live.de/archiv/browse/1.html kann der Beitrag angesehen werden.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 10.08.2012
Projektgruppe „Nahwärme Schönstadt eG“ informiert über den aktuellen Stand zu den Baumaßnahmen für das Nahwärmenetz:
Mittlerweile sind 5 Monate vergangen, seit mit dem Bau des Nahwärmenetzes für Schönstadt begonnen wurde. Zu Beginn der Baumaßnahmen war eine gewisse Nervosität zu spüren wie alles klappen würde, jetzt steigt langsam die Anspannung bis zum Start zur Inbetriebnahme. War uns der Wettergott am Anfang wohlgesonnen, mussten wir nun doch einige Regenperioden in Kauf nehmen, die die Baumaßnahmen zum Teil behinderten. Dank des guten Zusammenspieles aller am Bau beteiligten Firmen konnten aber auch diese Probleme, wie auch manche unter der Erde zu Tage kommende „Überraschung“ gelöst werden.
Von den 5 Bauabschnitten sind mittlerweile 3 komplett abgeschlossen. 12 km von insgesamt 13 km Trassenlänge sind mittlerweile verlegt, 240 von 280 Liegenschaften angeschlossen. Auch die Asphaltierung des Straßenbelages in den abgeschlossenen Bauabschnitten geht zügig voran. Viele Privatgrundstücke sind ebenfalls wieder hergestellt, so dass man oft nicht glauben kann, dass hier vor kurzer Zeit noch reger Baubetrieb herrschte. Läuft alles nach Plan, sind bis Mitte September alle restlichen Hausanschlüsse angeschlossen.
Der Umbau der Energiezentrale geht ebenfalls gut voran. Die „Hardware“ wie Spitzen-lastkessel, Pufferspeicher, Öltank und Schornstein sind angeliefert und werden nun montiert. Die „Software“, die später das ganze Netz regeln wird, wird momentan ebenfalls zusammengebaut. Die Brandmauer zum hinteren Teil des „alten Hühnerhauses“ sowie Büro und Versammlungsraum sind gemauert. Auch die nach außen sichtbare Fassade der Energiezentrale nimmt langsam Form an. Die Verbindung zum Sägewerk der Fa. HS Energie ist bereits fertig, auch dort laufen die Arbeiten für die Inbetriebnahme auf Hochtouren.
Ab Mitte September stehen dann die Befüllung des Nahwärmenetzes, die Dichtigkeitstests und verschiedene Probeläufe für die Steuerung auf dem Programm. Läuft hier alles zufriedenstellend, kann Schönstadt wie geplant ab Anfang Oktober mit „sauberer“ Energie versorgt werden.
Auch wenn es an manchen Punkten aus organisatorischen oder logistischen Gründen zu Verschiebungen kam, so kann man aus den oben beschriebenen Ausführungen erkennen, dass die Einhaltung des Gesamtzeitplanes immer unser aller Ziel war und weiterhin sein wird.
Auf zwei Termine möchten wir noch hinweisen:
Bilder für den laufenden Fotowettbewerb können noch bis zum 15. September unter
Die offizielle Einweihungsfeier zur Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes findet am Samstag, den 13. Oktober ab 15:00 Uhr statt. Hierzu sind schon jetzt alle Schönstädterinnen und Schönstädter recht herzlich eingeladen. Nähere Informationen zum Ablauf der Veranstaltung werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Ihre Projektgruppe „Nahwärme Schönstadt eG“
FAZ vom 09.08.2012
Cölbe Wärme vom Sägewerk
- 08.2012· Das mittelhessische Dorf Schönstadt hat seine Energieversorgung in eigene Hände genommen. Das tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dem Gemeinsinn.
Ein Lastwagen, beladen mit Baumstämmen, biegt langsam von der B3 nach Schönstadt ab. Die Ladung ist für das Sägewerk in dem Cölber Ortsteil bestimmt. Bald werden auch die Schönstädter etwas von der Holzverarbeitung dort haben, ein dampfendes Vollbad zum Beispiel. Denn in dem Ort entsteht ein Nahwärmenetz, das heiße Wasser dafür kommt aus dem Werk. Bürger treiben das Projekt voran - und fast das ganze Dorf macht mit.
„An sich ist das eine Aufgabe der Kommunen. Aber die können das nicht mehr leisten, deshalb machen wir es“, sagt Andreas Mainusch, Vorsitzender der Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt“. Im Oktober sollen rund 280 Gebäude, etwa 80Prozent des Dorfes, ans Netz gehen und mit Wärme und Warmwasser von nebenan versorgt werden. Angeschlossen sind dann Wohnhäuser, Grundschule, Bürgerhaus, Kita und Feuerwehr.
Es geht nicht so sehr um die Finanzen
Finanziert wird das etwa sechs Millionen Euro teure Projekt über die staatliche Förderung, ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau, für das die Gemeinde bürgt, sowie über Einlagen der Genossen. Jeder hat 500 Euro Mitgliedsbeitrag gezahlt und 4500 Euro für die Installation. Hinzu kommen Kosten für die Arbeiten im Heizungskeller.
Cölbes Rathauschef Volker Carle (parteilos) sieht nicht in erster Linie die Finanzen als Grund dafür, dass die Schönstädter ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen. Vielmehr könne die Gemeinde die Bürger für so ein Vorhaben kaum gewinnen, die Genossenschaft hingegen könne es. Die Idee fürs Netz entstand 2010. Das mittelhessische Dorf war gerade Landessieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ geworden und nahm an der Bundesentscheidung teil. In dieser Aufbruchstimmung wuchs der Entschluss, die Energie des Sägewerks mitzunutzen. Dessen Biomasseheizkraftwerk erzeugt aus Produktionsresten genug davon. Ortsvorsteher Hannes Weber: „Die Wärme, die das Werk nicht nutzt, geht bisher in die Luft. In Zukunft kriegt es etwas Geld dafür. Wir profitieren und das Sägewerk auch.“ Und die Wertschöpfung bleibe im Ort.
Neues Kapitel in der Dorfentwicklung
Die Firma Holz Schmidt reizte nach ihren Angaben die Idee, die kohlendioxidneutral produzierte Wärme in der Region zu belassen, und das große Interesse der Bürger. Bedenken gab es keine: „Zu diesem Zeitpunkt war bereits das benachbarte Hofgut Fleckenbühl an unser Wärmenetz angeschlossen, und die Nahwärmeversorgung hat sich für beide Seiten als sehr positiv erwiesen“, berichtet die Geschäftsführung.
Seit der Gründung des Familienbetriebes vor etwa 100 Jahren sei man eng mit den Schönstädtern verbunden. Mit dem Nahwärme-Projekt „schreiben wir gemeinsam ein neues Kapitel, nicht nur der Unternehmens-, sondern auch der Dorfentwicklung“. Die Bürger investieren Geld und Zeit. Die Engagierten der Genossenschaft arbeiten ehrenamtlich. Sie zogen etwa von Tür zu Tür und fragten die Bewohner, ob sie bei der Nahwärme mitmachen. Die Zustimmung sei groß gewesen, auch die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie seien positiv gewesen, sagt Mainusch.
„Das ist nicht nur ein technisches Projekt“
Seit März wird in dem 1600-Einwohner-Ort gebuddelt. Auf den Straßen verlaufen schmale Streifen neuen Asphalts, darunter liegen die Leitungen. In der Regel werden zwei Rohre nebeneinander installiert, auf rund 13Kilometer. Damit ist das Schönstädter Nahwärmenetz nach Angaben der Genossenschaft bundesweit das größte. Das Schönstädter Netz beginnt am Sägewerk, verläuft 600 Meter unter einem Acker hindurch bis zur „Energiezentrale“. Früher ein Hühnerstall, ist das Gebäude künftig das Herz des Systems. Dort kommt das Wasser von Holz Schmidt an und wird ins örtliche Netz gepumpt. Falls es einen Systemausfall gibt, steht ein Tank mit Öl als Reserve bereit.
Bei dem Projekt geht es nicht nur um die Vision vom gemeinsamen, nachhaltigen Heizen. Jutta Seip, Sprecherin der Genossenschaft: „Das ist nicht nur ein technisches Projekt. Das hat auch einen riesigen sozialen Aspekt.“ Menschen seien ins Gespräch gekommen, die sich vorher nicht gekannt hätten. Das Dorf sei ein Stück enger zusammengerückt.
Quelle: F.A.Z.
Artikel in der Oberhessischen Presse vom 12.07.2012
2 Artikel im Burgwaldspiegel vom 27.04.2012
Projektgruppe Nahwärme Schönstadt informiert:
Seit nunmehr zwei Monaten laufen in Schönstadt die Baumaßnahmen zum Nahwärmenetz, dem größten seiner Art in Deutschland - Zeit für eine Bestandsaufnahme:
Nachdem sich alle an den Baumaßnahmen beteiligten Baufirmen zu Beginn finden mussten, greift nun ein Rädchen ins andere. Alle Beteiligten sind mit dem aktuellen Baufortschritt sehr zufrieden. Erheblich dazu beigetragen hat bisher auch das Wetter, waren die Regenperioden bis jetzt doch sehr überschaubar.
Einige Teilbereiche, z. B. Akazienweg, Holunderweg, Im jungen Hain, Fünfhausen, Triftweg sind schon fertig. Hier werden aktuell die ersten Hausübergabestationen eingebaut. Auch die ersten Asphaltschichten sind auf den bereits verschlossenen Gräben aufgetragen. Zurzeit laufen die Baumaßnahmen im Bereich Burgwaldstraße, Zum Sportplatz, Teichweg und Ginsterweg. Mit der Verbindung der Gräben von der Alten Poststraße zur Hebertsbach wird momentan an einem verkehrstechnisch stark frequentierten Knotenpunkt gearbeitet. Hier sollen die Arbeiten bis Anfang Mai abgeschlossen sein. Ebenfalls bis Anfang Mai soll die Verlegung der Versorgungsleitung vom Sägewerk zur Energiezentrale beendet sein. Die Arbeiten an der Energiezentrale selbst wurden ebenfalls aufgenommen. Verschiedene Spülbohrungen unter den Kreis- und Bundesstraßen sind in Vorbereitung bzw. schon fertig.
Ein großes Lob gehört auch den Schönstädter Bürgerinnen und Bürgern. Trotz mehrerer Straßensperrungen gleichzeitig und den damit verbundenen Behinderungen verläuft der innerörtliche Straßenverkehr dank gegenseitiger Rücksichtnahme reibungslos. Auch der Busverkehr hat sich mit der Behelfshaltestelle am Bürgerhaus eingespielt.
Erfreulich ist das gute Miteinander zwischen den Schönstädtern und den am Bau beteiligten Bauarbeitern. So wird öfters eine schöne Tasse Kaffee und ein belegtes Brötchen gereicht, was zur guten Stimmung und Motivation untereinander beiträgt.
Sollte alles so weiterlaufen wie bisher sind wir überzeugt, den vorgesehenen Zeitplan gut einzuhalten. Noch einmal möchten wir darauf hinweisen, dass auf der Homepage von Schönstadt unter der Rubrik Nahwärme alle aktuellen Mitteilungen unter „Infos zu den Baumaßnahmen“ zu finden sind.
Zwei Vorankündigungen möchten wir noch mitteilen:
Einige Schönstädter Genossen wollen ihre Heizungen bzw. Tankanlagen veräußern, die Bestandsaufnahme ist abgeschlossen. Alle Daten und Fotos sowie die Kontaktdaten der Genossen werden aktuell in einer Datei zusammengefasst. Die Veröffentlichung erfolgt in den nächsten Tagen auf der Homepage von Schönstadt unter der Rubrik Nahwärme.
Am Montag, den 21.05.2012 findet um 19:30 Uhr im Bürgerhaus Schönstadt die 1. Generalversammlung der Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt“ statt. Alle Genossen werden gebeten, sich diesen Termin vorzumerken. Eine offizielle, fristgerechte Einladung wird in den nächsten Tagen zugestellt.
Ihre Projektgruppe Nahwärme Schönstadt
Neues aus dem Rathaus
Nahwärmenetz für 284 Häuser soll im Herbst fertig sein
Schönstadt hat derzeit keine Baustelle, Schönstadt ist seit Februar eine Baustelle, aber mit den Behinderungen können die Bürger dort gut leben, geht es doch um ihre Wärmeversorgung mit regenerativer Energie. Etwa 80% aller Häuser des Ortes sollen ab Oktober über ein Nahwärmenetz vom Kraftwerk des örtlichen Sägewerks versorgt werden.
Ein Abfallprodukt wird es sein, das in Schönstadt für behagliche Wärme in kalten Zeiten, sowie ganzjährig für warmes Wasser sorgen wird. Denn eigentlich hat die Firma Holz Schmidt ihr Kraftwerk 2008 in Betrieb genommen, um die eigene Stromversorgung zu sichern. Verfeuert werden ausschließlich die in der Produktion anfallenden Resthölzer wie Sägespäne und Rinde. Zunächst wurden mit der anfallenden Wärme die eigenen Räumlichkeiten geheizt. Dann kam das Hofgut Fleckenbühl auf die Idee, einmal anzufragen, ob vom Berg, auf dem das Sägewerk sitzt, nicht Wärme bezogen werden könne. Und als dies realisiert war kam vor 2 Jahren auch in Schösntadt der Wunsch auf, vom Schmidt'schen Kraftwerk zu profitieren.
284 Häuser sind es genau, deren Besitzer der eigens gegründeten Genossenschaft beigetreten sind, die das Netz baut und betreiben wird. "Und das ist die eigentliche Sensation", betont Rolf Beuermann vom Genossenschaftsvorstand. In ganz Deutschland werde man kein größeres Nahwärmenetz finden, das von einem Kraftwerk versorgt wird. Und nur, weil so viele mitmachten, sei die Realisierung der Idee überhaupt möglich. Mindestens 205 Gebäude waren die Voraussetzung für die finanzielle Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Und jetzt wird es sich in jedem Fall für die Genossen rechnen. Schon 14 Tage nach dem ersten Informationsabend seien 153 Bürgerinnen und Bürger der gerade gegründeten Genossenschaft beigetreten und schnell darauf sei auch die erforderliche Zahl erreicht worden, erinnert sich Beuermann, der benont, dass auch die Bürgschaft durch die Gemeinde Cölbe erst das zukunftsweisende Projekt ermöglicht hat. Der Gemeindevertretung sei die Genossenschaft daher auch sehr dankbar für ihre Entscheidung.
6 Bauabschnitte sind es, der größte im Dorfkern in der alten Poststraße, die bis Oktober umgesetzt werden sollen. Das Netz wird praktisch von außen nach innen gebaut. Im Norden sind die Gräben zu einem Großteil schon wieder verfüllt. Einige Bauabschnitte werden bereits im Sommer fertig sein. Dann soll auch die Leitung vom Sägewerk, wo die Genossenschaft die Wärme in Empfang nimmt, bis zum Ort gebaut sein. Am "Hühnerhaus" an der Straße nach Bracht wird dann die Energiezentrale errichtet. Insgesamt werden es laut Beuermann mehr als 13 Kilometer Nahwärmeleitung, davon fast 10 auf öffentlichen Straßen. Die Hauseigentümer seien auf ihren Grundstücken für den Erdaushub und die Kernbohrung am Haus selbst verantwortlich. Die beauftragten Firmen würden dann dort die Hausübergabestation mit Zu- und Ableitung installieren. Jedes Haus habe einen Zähler, über den später das bis zu 85 Grad heiße Wasser abgerechnet wird. Wenn der Hahn im Haus installiert sei, werde jedes Mal mit einer Druckprüfung sicher gestellt, dass die Leitung auch wirklich dicht ist.
Die Arbeiten gehen gut voran. Sicher habe es anfangs kleinere Probleme gegeben, räumt Beuermann ein. Die Arbeiten müssten sehr gut koordiniert sein, schließlich müssten erst die Tiefbauer, dann die Rohrverleger und schließlich die Isolierer sich auf einander einstimmen. Inzwischen klappe alles weitgehend reibungslos und die Schönstädter würden oft bei einem Spaziergang die Fortschritte in Augenschein nehmen. Die baubedingten Behinderungen nehmen sie gelassen. Wenn immer möglich, haben die Baufirmen auch einen Teil der Straßen offen gelassen, sodass wenigstens ein Auto noch durchfahren konnte.
Dass es so gut vorangehe, liege auch an den optimalen Wetterbedingungen seit Baubeginn mit fast keinem Regen. Aber es habe auch ein sehr gutes Zeichen gegeben, sagt Beuermann: Am 27. Februar, dem Tag, als bei der Sandwiese der Lagerplatz für die Baufirmen eingerichtet worden sei, sind die ersten Kraniche über Schönstadt gezogen und seitdem passt das Wetter.
Ihr Bürgermeister Volker Carle
Artikel in der Oberhessichen Presse
Tiefe Gräben, die ein Dorf vereinen
Baustellen, wohin man auch sieht. Selbst Schuld die Schönstädter, sie wollten es ja so. Aber nach dem Dreck, Lärm und vielleicht auch Ärger werden sie über beide Ohren strahlen und grinsen vor Stolz über ihre Leistung.
Von wegen Idylle im alten Ortskern. Die Alte Poststraße ist derzeit Großbaustelle.
© Tobias Hirsch
Schönstadt. Die Oberrospher haben es ihnen vorgemacht. Mit Geduld und Spucke überlebt man auch ein Sommer mitten in einer großen Baustelle. Ja, mittendrin statt nur dabei, so müssen sich die Schönstädter wohl derzeit vorkommen. An fünf Stellen im Ort sind Gräben gezogen worden.Es kommt zu Straßenverengungen. Mancherorts ist überhaupt kein Durchkommen auf einem fahrbaren Untersatz.
Die Euphorie von vor wenigen Wochen als der erste Spaten feierlich in den Boden gerammt wurde und Offizielle zusammen mit der Hessischen Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) eines der zu verlegenden Rohre in die Hand nahmen , ist etwas verflogen. Jetzt steckt man rund um die Uhr im Großeinsatz und hofft, dass alles so glatt geht, wie geplant. „Nein, es läuft nicht alles so rund wie wir uns das dachten. Aber dafür haben wir ja unsere wöchentlichen Baustellenbesprechungen, wo dann auch alles angesprochen und geklärt werden kann“, sagt Rolf Beuermann vom Genossenschaftsvorstand ganz ehrlich.
Es wäre aber jetzt sehr ungerecht, mit den Machern der Energiewende in Schönstadt hart ins Gericht gehen zu wollen. Für sie ist die Bauphase auch Neuland, das erst einmal besiedelt werden will. „Wichtig ist, dass wir die Fehlerquellen erkennen und abstellen“, so Beuermann.
Bei einem Rundgang mit Ortsvorsteher Johannes Weber, der zugleich im Aufsichtsrat der Genossenschaft sitzt, sieht Beuermann sehr viel Positives. An der einen oder anderen Baustelle setzt er jetzt auf das Können und die Routine der Fachfirmen. Es ist zu kurz gedacht, wenn man erwartet, dass der Graben geöffnet die Leitung verlegt und der Graben wieder dicht gemacht wird. Zwischen Öffnen und Schließen liegen mehrere wichtige Arbeitsschritte, die nur in einer ganz bestimmten Reihenfolge ausgeführt werden können. „Greift da nicht ein Rädchen in das andere, kommt es zu Verzögerungen und es geht nicht mehr weiter“, sagt Beuermann. Es gilt zu bedenken, dass viele Teile extra für die jeweiligen Verhältnisse in Schönstadt angefertigt werden müssen und das dies eben seinen Vorlauf benötigt.
Beuermann: „Wir haben die Probleme in der wöchentlichen Baubesprechung benannt und setzen jetzt darauf, dass es zügiger vorangeht.“ Vornehmlich geht es um die Teile im Graben, in dem die Hausanschlüsse andocken oder wo es um Kurven geht. Dort müssen die Übergänge sauber verschweißt werden und das braucht nun mal seine Zeit. „Wir sind jetzt jedenfalls sehr zuversichtlich, dass die Gräben, die derzeit offen sind bis Ostern wieder verfüllt sind“, sagt Johannes Weber. Insgesamt müssen 280 Anschlüsse bearbeitet werden. Das bedeutet rund 80 Prozent der Schönstädter Haushalte sind bei dem Projekt dabei.
Die Schönstädter nehmen es mit Geduld. Für die jungen Dorfbewohner ist es hingegen richtig spannend, mit Mama oder Papa durch den Ort zu laufen. Überall sieht man tolle Baumaschinen, Bagger oder Bauarbeiter, die total interessante Arbeiten ausführen. Beschwerlicher ist es derzeit wohl für den Postboten, der kaum seine gewohnte Tour fahren kann. Auch der Müllwagen kommt derzeit nicht überall hin. Dann sind die Anlieger gefordert, ihre Mülltonnen zu Sammelplätzen zu bringen. Unter anderem wird zurzeit im Dorfkern gebuddelt. Bei den Arbeiten stießen die Bauarbeiter auch auf alte nicht mehr in Funktion befindliche Wasserrohre. Vielleicht findet ja das ein oder andere Rohr eine neue Verwendung oder wird als historisches Zeugnis irgendwo einmal ausgestellt. Überrascht darf man vom derzeitigen Zustand der Sandwiese mitten im Ort sein. Die Sandwiese liegt unter einer festen Schicht Schotter vergraben. Und auf der Schotterschicht, die einen richtig großen Platz abdeckt haben die Baufirmen ihr Materiallager und Arbeitsstellen eingerichtet.
„Wir sind sehr froh, dass der Besitzer der Wiese dafür sein Einverständnis gegeben hat“, freut sich Beuermann. Nach Beendigung der Arbeiten in Schönstadt wird dort wieder Wiese sein. Und wer nicht glauben mag, dass es in Schönstadt wirklich zu einem guten Ende kommt, der sollte mal nach Oberrosphe rüberfahren und sich dort umgucken. Dort erinnert praktisch nichts mehr an die Mega-Baustelle als aus Oberrosphe ein Bioenergiedorf wurde. Die Genossenschaft hat auch noch viel zu tun. Da wäre beispielsweise der „Hühnerstall“. Das Stallgebäude gleich hinter der großen Scheune auf der rechten Seite, wenn man vom Dorf aus zum Flugplatz fährt, soll die große Schaltzentrale zwischen Sägewerk und Wärmenutzer werden.
„Wenn das mal fertig ist, wird man nicht mehr vermuten können, dass der Stall einst für Hühner genutzt wurde“, sagt Beuermann selbstbewusst. Im Oktober soll die Wärme „fließen“. An diesem Ziel hält man weiterhin fest. Für Mai ist eine kleine Zwischenfeier geplant. Das hält bei Laune, fördert den Gemeinsinn und soll auch mal alle zusammenbringen, die meistens weit verteilt im Ort für die Umwandlung zum Bioenergiedorf Schönstadt fleißig und gewissenhaft arbeiten.
von Götz Schaub
Artikel im Burgwaldspiegel
80% erneuerbare Wärme für Schönstadt
Endlich beginnen die Bauarbeiten zum Nahwärmenetz in Schönstadt! Andreas Mainusch, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft "Nahwärme Schönstadt", begrüßte die rund 100 Bürger, den Landrat, die hessische Umweltministerin sowie alle am Projekt Beteiligten zum Spatenstich am 2. März 2012 in Schönstadt.
Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich lobte das Vorhaben vor allem als Pilotprojekt für Hessen und mit 13 Kilometern Länge als das größte Nahwärmenetz in Deutschland. Schönstadt trägt damit beispielhaft zur Energiewende und zum Klimaschutz bei, wie die Ministerin betonte.
Die Wärme wird im Heizkraftwerk des örtlichen Sägewerks der Firma Holz Schmidt aus werkseigenen Sägenebenprodukten (Rinde und Sägespäne) gewonnen. Hier werden durch Kraft-Wärme-Kopplung ca. 1,1 Megawatt Strom und 4,9 Megawatt Wärme erzeugt.
Durch den Anschluss von 80% der Haushalte (fast 300 Liegenschaften) werden künftig 650.00 Liter Heizöl im Jahr eingespart. Bis zum Oktober 2012 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, so dass im nächsen Winter bereits die erneuerbare Wärme in die Haushalte gelangt.
Die geringe Zeit von der Idee in 2010, der Genossenschaftsgründung in 2011 und der Umsetzung in 2012 zeigt, dass ein Projekt dieser Größenordnung, unter der Beteiligung vieler engagierter Aktuere, möglich ist.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf unterstützte das Vorhaben von Anfang an und Landrat Robert Fischbach zollte in seiner Ansprache den Schönsdtädtern seinen Respekt für ihre Leistungen.
Auch Cölbes Bürgermeister Volker Carle sprach seine Anerkennung aus und betonte, dass solch ein Vorhaben von der Gemeinde alleine, auf Grund des Arbeitsaufwandes, gar nicht hätte geleistet werden können. Die Projektgruppe Nahwärme investierte viel ehrenamtlich geleistete Arbeitszeit und Feierabende in die Planung und Umsetzung dieses Vorhabens.
Auch der positive Einfluss auf den demographischen Wandel wurde betont. Indem viele Nachbarn über die Frage der Beteiligung miteinander gesprochen haben, hat sich ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl in der Dorfgemeinschart entwickelt.
In persönlichen Gesprächen wurde deutlich, dass sich viele Familien Generationen übergreifend mit dem Thema Nahwärme im Zusammenhang mit Klimaschutz und Erbschaft des Wohneigentums auseinandergesetzt haben. So waren bei den Umfragen viele für den Anschluss des eigenen Hauses, auch wenn die eigene Heiztechnik noch nicht ao alt ist und kein Erneuerungsbedarf besteht. Es ist sehr selten, dass sich 80% eines gesamten Dorfes soch einem Pro0jekt anschließen und es werden in Schönstadt immer noch mehr!
Die Heizwärme hat einen verlässlichen Preis, eine positive ökologische Bilanz und bedeutet eine erhebliche regionale Wertschöpfung. Somit ist Schönstadt ein Pilotprojekt in Deutschland und ein wichtiger Baustein der Energiewende in Cölbe.
Artikel in der MAZ
Größtes Nahwärmenetz in Hessen
Erster Spatenstich in Cölbe-Schönstadt - Ministerin Puttrich: "Dezentrale Energieversorgung wichtig für die Energiegipfelziele"
Cölbe-Schönstadt (pm/wi). Im Cölber Ortsteil Schönstadt entsteht derzeit Hessens größtes Nahwärmenetz. "Das durch Bürgerengagement getragene Projekt unterstützt das Ziel der Hessichen Landesregierung, bis zum Jahr 2050 den benötigten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken", sagte Umweltministerin Lucia Puttrich jetzt in Schönstadt anlässlich des ersten Spatenstichs.
Die Ministerin betonte, dass bei allen Maßnahmen die gesellschaftliche Akzeptanz durch eine Bürgerbeteiligung, eine frühzeitige Einbindung und eine offene Kommunikation gewährleister sein müsse. "Die Akzeptanz der erneuerbaren Energien wird nicht nur durch gerichtsfeste Standortflächen unter Berücksichtigung konkreter Kriterien gesteigert, sondern auch durch Bürgerbeteiligungsmodelle wie das Genossenschaftsmoduell hier in Schönstadt belegt", so Puttrich.
Derzeit versorgt ein großer Sägewerksbetrieb in Schönstadt bereits mit seinem Abfallholz ein Holzheizkraftwerk. Die hierbei anfallende Wärme wird aktuell zur Trocknung von Frischholz sowie zur Wärmeversorung des Hofs Fleckenbühl verwendet. Da jedoch immer noch ausreichend Abwärme vorhanden ist, wird diese in einem Wärmetauscher an einen Wasserkreislauf angeschlossen. Über eine Rohrtrasse gelangt das Warmwasser mit einer Temperatur von ca. 80 bis 85°C in jeden Haushalt.
Das von einer Projektgruppe aus Schönstädter Bürgern gemeinsam mit Fachingenieuren geplante und von den Endkunden finanzierte Nahwärmenetz wird nach Fertigstellung eine Trassenlänge von ca. 13 km haben und voraussichtlich ab Herbst 2012 rund 280 Gebäude mit kostengünstiger Wärme aus Holzabfällen versorgen.
"Bürgerschaftliches Engagement wie hier in Schönstadt trägt entschieden dazu bei, dass wir die Akezptanz für erneuerbare Energien steigern und gleichzeitig unsere Versorgungsinfrastruktur umbauen", so die Ministerin abschließend.
Artikel in der Oberhessichen Presse
Montag wird an drei Stellen gebaggert
Intensivste Internetrecherchen zeigen auf, dass Schönstadt nicht nur Hessens, sondern sogar Deutschlands größtes Nahwärmenetz baut.
Ein Grabenstück am Sportplatz ist ausgeschachtet.
Schönstadt. „Endlich ist es so weit, dass man auch etwas sehen kann“, sagte Andreas Mainusch, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt“ am Freitagnachmittag vor 100 Bürgern. Er zeigte sich erfreut, dass sich die vielfältigen mitunter auch sehr zeitraubenden Vorarbeiten gelohnt haben und nun in den ersten Spatenstich für das Nahwärmenetz mündeten.
Angesichts der sehr geringen Zeitspanne von der Idee in 2010 bis zur Umsetzung ab Frühjahr 2012 sprach Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) hingegen davon, dass man ja „schon“ etwas sehen könne. Sie lobte die Schönstädter Initiative als ein „Musterbeispiel“ auf dem Weg zur Energiewende. „Hier wurde etwas mit unglaublich viel Kompetenz vorangebracht“ so die Ministerin. Und weiter: „Das durch Bürgerengagement getragene Projekt unterstützt das Ziel der Hessischen Landesregierung bis zum Jahr 2050 den benötigten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken.“ Mit Blick auf Landrat Robert Fischbach ergänzte sie, dass sie sehr wohl wisse, dass der hiesige Landkreis ein bisschen ehrgeiziger sei und das Ziel schon 2040 erreichen wolle. Fischbach zollte den Schönstädtern entsprechenden Respekt für ihre Leistungen.
„Die Beispiele Oberrosphe, Josbach und jetzt Schönstadt zeigen, dass die Bürger verstanden haben, um was es bei der Energiewende geht. Sie wollen auch selbst einen aktiven Beitrag leisten“, so Fischbach. Respekt und Anerkennung zollte auch Cölbes Bürgermeister Volker Carle den Schönstädtern. Er ist von dem Erfolg des Projekts so sehr überzeugt, dass er den Genossenschaftsmitgliedern schon jetzt eine schöne Feier zum 25-jährigen Bestehen in 2036 wünschte. Er erinnerte auch daran, dass die Idee zu dem Projekt 2010 von der damaligen Ortsvorsteherin Carola Carius kam und lobte die Beharrlichkeit der Schönstädter. Mainusch hatte zuvor schon ein paar unglaubliche Zahlen präsentiert. Mittlerweile gehen die Planungen von 280 Hausanschlüssen aus. „Das sind praktisch 80 Prozent des Dorfes.“
Der jetzige Ortsvorsteher Johannes Weber mahnte an, dass ab Montag die Bauphase beginne , die „sicher auch Unannehmlichkeiten mit sich bringe, doch hoffe er, dass alles im Rahmen bleibe. Immerhin wird ab Montag an drei verschiedenen Stellen im in fünf Abschnitte aufgeteilten Ort gebaggert. Die beiden weiteren Abschnitte werden eine Woche später angefangen. Schönstadt baut definitiv Hessens größtes Nahwärmenetz, in seiner Eigenart mit nur einem Kraftwerk auch das größte deutschlandweit.
von Götz Schaub
Information der Genossenschaft “Nahwärme Schönstadt eG“ zu den beginnenden Baumaßnahmen des Nahwärmenetzes
Die Maßnahmen zur Umsetzung des Nahwärmeprojektes Schönstadt werden mit dem offiziellen Spatenstich am 02. März 2012 beginnen. Die Inbetriebnahme des Netzes ist für Ende Oktober/Anfang November diesen Jahres geplant.
Für den Zeitraum der Baumaßnahmen ist in jedem der fünf Bauabschnitte mit Beeinträchtigungen und evtl. kurzzeitigen Sperrungen zu rechnen. Die Anwohner werden in jedem Fall rechtzeitig über diese Maßnahmen informiert. Die Zufahrts-möglichkeiten für Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr, Schulbusse, Müllabfuhr usw. bleiben erhalten, kurzfristige Änderungen erfolgen in enger Abstimmung mit allen Verantwortlichen.
Alle am Bau beteiligten Firmen sind bemüht, die Beeinträchtigungen so minimal wie möglich zu halten. Sollte es dennoch zu Schwierigkeiten in Ihrem Bereich kommen, wenden Sie sich bitte an einen unserer Kümmerer. Die Namen und Telefonnummern finden Sie im Aushängekästchen in der Hauptstraße sowie im Internet unter www.schoenstadt.net/nahwaerme.
Information der Genossenschaft Nahwärme Schönstadt eG
Die Bauarbeiten an dem Nahwärmenetz haben begonnen. Wir möchten alle Genossinnen und Genossen noch einmal auf die verteilten Infoblätter „Hausanschluss“ sowie das persönliche Anschreiben hinweisen.
Im persönlichen Anschreiben wurde Ihnen der individuelle Zeitrahmen (Termin) für die Verlegung des Leitungsrohrs von der Haupttrasse (Straße) bis zu Ihrer Liegenschaft mitgeteilt. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen der Graben auf Ihrem Grundstück und die Kernbohrung/en erledigt sein! Für diese Arbeiten muss jede Genossin/ jeder Genosse selbst sorgen! Die Futterrohre zum Einbau in die Kernbohrungen werden von der Genossenschaft gestellt.
Achten Sie bitte darauf, dass diese Arbeiten rechtzeitig beauftragt bzw. ausgeführt sind, damit es nicht zu Verzögerungen während der Bauausführung kommt.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte unverzüglich an den in Ihrem Anschreiben genannten Kümmerer.
Pressemitteilungen 2011
Projektgruppe Nahwärme Schönstadt eG informiert
In der letzten Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat am 23.12.2011 wurden nach Sichtung der abgegebenen Angebote die Aufträge (Lose) vergeben.
Der Zuschlag für das Los 1 (Umbau des „alten Hühnerhauses“ zur Energiezentrale) ging an die Firma Schönewolf aus Bad Hersfeld.
Bei den Losen 2 und 3 (Bau der Trasse) setzte sich die Firma Kollmer aus Kirchenthumbach/ Bayern durch. Die Firma Kollmer verfügt über viel Erfahrung beim Bau von Nahwärmenetzen und kann alle Arbeiten wie z. B. Spülbohrungen oder Rohrverschweißungen aus einer Hand anbieten.
Der Lieferant für die Hausübergabestationen wird die Firma Stolz aus Tübingen sein. Deren Modell stand bei der ersten Bürgerversammlung schon zur Ansicht im Foyer des Bürgerhauses.
Mit der Unterschrift durch Landrat Robert Fischbach liegt nun auch die Zustimmung der Kommunalaufsicht des Landkreises für die Zins -und Tilgungsgarantie durch die Gemeinde Cölbe vor. Damit ist auch die letzte bürokratische Hürde für unser Projekt genommen.
Da die praktische Umsetzung des Nahwärme-Projektes nun in die entscheidende Phase eintritt, wird das Thema Information einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Neben den Veröffentlichungen im Burgwaldspiegel wird auf der Schönstädter Homepage (www.schoenstadt.net) unter der Rubrik „Nahwärme“ ein neuer Unterpunkt mit dem Titel „Infos zu den Baumaßnahmen“ eingerichtet. Hier können dann Informationen zum zeitlichen Ablauf des Projektes sowie organisatorische Hinweise nachgelesen werden. So wird dort u.a. eine Liste mit festen Ansprechpartnern für die den Bauabschnitten zugeordneten Straßen veröffentlicht. Diese Ansprechpartner können bei Fragen während der Bauphase direkt angesprochen werden und stellen eine Art „Vermittler“ zwischen den Genossen, dem Ingenieurbüro und den beteiligten Baufirmen dar.
Neben der Veröffentlichung auf der Homepage werden diese Informationen wie bisher auch im Aushängekästchen in der Hauptstraße sowie in den Aushängen der Sparkasse und der Firma Gutkauf nachzulesen sein.
Am Freitag, 2. März 2012 ist um 15.00 Uhr ein Festakt zum offiziellen Spatenstich für das Nahwärmenetz am Sportheim des SV Schönstadt geplant. Zu dieser Veranstaltung sind alle interessierten Genossen/innen und Schönstädter/innen sehr herzlich eingeladen. Nähere Informationen werden noch rechtzeitig mitgeteilt.
2 Artikel im Burgwaldspiegel vom 9.12.2011
Nahwärme Schönstadt eG mit Genossenschaftspreis ausgezeichnet
Nur etwas über ein halbes Jahr nach der Gründungsversammlung der Genossenschaft überzeugten das Konzept und die Bürgerbeteiligung. Aus den bundesweiten Bewerbungen war die Nahwärme Schönstadt eG unter den 10 Preisträgern, die mit dem GenoFutura-AWARD 2011 bedacht wurden.
Der GenoFutura-AWARD 2011 zeichnet herausragende gemeinschaftsorientierte Leistungen aus dem Bereich der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, dem Handel und der Bildung sowie der regionalen Energieproduktion aus. Verliehen wird die Auszeichnung Projekten, in denen eine soziale, aber auch eine ökonomische Wertschöpfung vor Ort entsteht und dort auch verbleibt.
So reichte die Spanne der prämierten Projekte von der Übernahme und Betrieb einer Klinik durch Bürger- und Gemeindebeteiligung auf der Insel Fehmarn in Schleswig Holstein über eine gemeindliche Energieeffizienzberatungsstelle in Wettenberg/Hessen bis zu einer Genossenschaft in Bayern, die ihren Ort in Eigenregie mit einer Breitband- DSL- Verbindung versorgt.
Unter den Preisträgern erreichte die Nahwärme Schönstadt eG die höchste Punktzahl der Bewerber, die eine nachhaltige Nahwärmeversorgung zum Ziel hatten. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen des 2. Kongresses „Regionales Zukunftsmanagement“ des Genossenschaftsverband e.V. am 24.11.2011 in Gießen. Schirmherr des Kongresses war Dr. Helge Braun MdB, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Die Auszeichnung der Nahwärme Schönstadt eG noch vor dem ersten Spatenstich ist eine Bestätigung der Konzeption, der Planungen und der Arbeit der Projektgruppe sowie der Unterstützung durch die Gemeinde. Sie honoriert auch das Engagement und den Weitblick der Bürger Schönstadts für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen des ländlichen Raums.
Der zweite Vorstandsvorsitzende Rolf Beuermann nahm die Auszeichnung von Karl-Heinz Schäfer, Präsident des Hessischen Städte- und Gemeinde-bundes, und vom Mittelhessischen Regierungspräsidenten Dr. Lars Witteck entgegen |
Stolze Preisträger. Vertreter des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Genossenschaft sowie der Gemeinde Cölbe. v.L. W. Fürstenberg, Bürgermeister C. Carle, A. Mainusch, Rolf Beuermann, H. Hahn, H. Weber |
Projektgruppe Nahwärme Schönstadt eG informiert
Im Rahmen des 2. Kongresses „Regionales Zukunftsmanagement“ des Genossenschaftsverband e.V. wurde die Genossenschaft Nahwärme Schönstadt eG mit dem „GenoFutura-Award 2011“ ausgezeichnet. (Nähere Einzelheiten siehe Bericht in dieser Ausgabe.)
Nachdem die Ausschreibungsfrist für die Angebotsabgabe für das Nahwärmeprojekt Schönstadt am 23.11.2011 abgelaufen ist, wird durch das Ingenieurbüro Berghamer und Penzkofer eine Vorauswahl getroffen. Die endgültige Entscheidung, welche Firma den Zuschlag erhält, wird im Rahmen einer Vorstellungsrunde, an der sowohl der Vorstand der Genossenschaft, das Ingenieurbüro sowie die in die Endauswahl gelangten Firmen beteiligt sein werden, im Laufe des Dezembers getroffen.
Am 1.12.2011 wurde unser Darlehensantrag und die Förderung durch die KfW bewilligt. Mit dieser Bestätigung steht jetzt nur noch die Zusage durch die Kommunalaufsicht aus. Diese wird bis Ende des Monats erwartet.
Erfreulicherweise haben sich seit der letzten Genossenschaftsversammlung vier weitere Hausbesitzer dazu entschlossen, der Genossenschaft beizutreten und ihre Liegenschaften mit Nahwärme versorgen zu lassen.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 11.11.2011
Versammlung der Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt eG“
am Montag, den 24.10.2011
Über 200 Genossinnen und Genossen waren der Einladung des Vorstandes der Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt eG“ gefolgt, um sich auf den neuesten Stand des Projektes seit der Genossenschaftsgründung im April 2011 bringen zu lassen.
In seinen Grußworten bedankte sich der 1. Vorsitzende Andreas Mainusch bei allen Beteiligten der Projektgruppe, den Vertretern der Parteien, dem Bürgermeister, den zuständigen Mitarbeitern der VR Bank HessenLand, beim begleitenden Ingenieurbüro Berghamer & Penzkofer und weiteren Unterstützern für die gute und intensive Zusammenarbeit bis zum heutigen Tage.
In wechselnder Moderation mit dem 2. Vorsitzenden Rolf Beuermann wurde noch einmal auf die Meilensteine seit der Genossenschaftsgründung eingegangen:
Mit der Eintragung beim Amtsgericht Marburg Ende Juli 2011 war die Genossenschaft geschäftsfähig und konnte vertragliche Vereinbarungen abschließen. So wurden unter anderem mit den Genossen die Wärmelieferverträge unterzeichnet. Die vertraglichen Vereinbarungen über die Wärmelieferung von Holz-Schmidt an die Genossenschaft sowie der Pachtvertrag mit den Gebrüdern Bethmann für die geplante Energiezentrale (altes Hühnerhaus) stehen kurz vor der Unterzeichnung.
Die Beantragung des KfW-Kredits und der KfW-Förderung wurden in Zusammenarbeit mit der VR Bank HessenLand im August auf den Weg gebracht, mit der schriftlichen Zusage wird noch im November gerechnet.
Eine sehr intensive und nervenaufreibende Zeit wurde mit der Genehmigung der Bürgschaft über 3 Millionen Euro sowie dem Gestattungs- und Konzessionsvertrag durch die Gemeinde Cölbe verbracht. In etlichen Informationsgesprächen mit den Parteien und Gemeindegremien, außerplanmäßigen Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses, sowie des Gemeindeparlamentes, wurden diese Hürden von allen Beteiligten am 10.10.2011 erfolgreich genommen. Diese Beschlüsse sind die Grundlage für die formale Zustimmung der Kommunalaufsicht.
Der 1. Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern dankte in Vertretung für den erkrankten Landrat Robert Fischbach allen Beteiligten für die bisher geleistete Arbeit. Er hob vor allem das absolvierte Tempo hervor, von der Entstehung der Idee bis zum heutigen Tage seien noch keine zwei Jahre vergangen. Eine definitive Zusage der Kommunalaufsicht konnte er natürlich nicht geben, sieht aber der Entscheidung, auch im Hinblick auf das Ziel des Landkreises Marburg-Biedenkopf sich bis zum Jahr 2040 selbst mit Energie zu versorgen, positiv entgegen.
Mit großer Spannung wurde von allen Beteiligten der Vortrag von Oliver Berghamer vom Ingenieurbüro Berghamer & Penzkofer aus Moosburg erwartet.
Zu Beginn stellte er einen Entwurf für die Energiezentrale vor, die als Übergabestation zwischen Holz Schmidt und dem Wärmenetz dient und unter anderem den Spitzenlastkessel beherbergt, der z. B. bei der Wartung des Kraftwerks eine ununterbrochene Wärmeversorgung sicherstellt. Hier soll ebenfalls der Sitz der Genossenschaft sein. Die Trassenführung ist nun weitgehend abgeschlossen und die Ausschreibungen für die Tiefbauarbeiten sind an 17 Firmen verschickt worden, Abgabetermin ist der 23. November. Auf einer Folie konnten alle Genossinnen und Genossen genau erkennen, wann vor ihrer Haustür gebaut wird. Der ganze Ort wird in 6 Bauabschnitte aufgeteilt, in denen vier Baukolonnen gleichzeitig arbeiten werden. Baubeginn soll im Februar 2012 sein, im Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Versorgung mit Nahwärme starten. Oliver Berghamer stellte klar, dass dies ein sehr ambitionierter Zeitplan sei, der viel gegenseitiges Verständnis erfordert, denn fast ganz Schönstadt wird gleichzeitig eine Baustelle sein. Aber Alle haben ja das gleiche Ziel. In einer weiteren Folie wurde allen Beteiligten noch einmal der genaue Ablauf der Montage des Hausanschlusses erläutert. Zum Schluss seines Vortrages ging Oliver Berghamer auf die Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) ein. Das konkrete gesetzliche Vorgehen zum Klimaschutz wird politisch schneller vorangetrieben als bisher angenommen. So stehen ab 2012 öffentlich betriebene Gebäude in der Pflicht bei Renovierungen bis zu 15% des Wärmebedarfes aus erneuerbaren Energien zu decken, Nahwärme erfüllt diese Anforderung. Im gegenwärtigen Zustand (Öl- / Gaskessel) wären die Forderungen in den meisten Fällen nicht erfüllt. Diese Anforderung soll auf weitere Gebäude im Bestand (auch Privathaushalte) erweitert werden. Oliver Berghamer appellierte daher, noch unentschlossene Bürger zu animieren bei dem Projekt mitzumachen. Vor dem endgültigen Abschluss der Trassenplanung wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um noch einzusteigen, begrenzte Kapazitäten seien noch vorhanden.
In einer abschließenden Diskussionsrunde wurden noch offenen Fragen beantwortet.
Die an diesem Abend gezeigten Präsentationen können unter www.schoenstadt.net eingesehen werden.
Jetzt bleibt zu hoffen, dass es Väterchen Frost nach zwei strengen Wintern gut mit den Schönstädtern meint und die Bauarbeiten wie geplant starten können.
Artikel in der Oberhessischen Presse / Nordkreis vom Freitag, 28.Okt.2011
Artikel in der Oberhessischen Presse / Nordkreis vom Mittwoch, 12.Okt.2011
Artikel in der Oberhessischen Presse / Nordkreis vom Freitag, 09.Sep.2011
Nahwärmenetz rückt immer näher
13 Kilometer lang soll einmal das Nahwärmenetz in Cölbes Ortsteil Schönstadt werden. Damit wäre es dann das längste seiner Art in ganz Deutschland.
Rolf Beuermann und Walter Fürstenberg zeigen die beiden Apparaturen für die Hausanschlüsse, die noch in der Diskussion sind.
© Götz Schaub
Schönstadt. Das Projekt „Nahwärme“ in Schönstadt liest sich bisher als eine einzigartige Erfolgsstory. Das liegt natürlich zunächst einmal daran, dass in Schönstadt Menschen mit Visionen wohnen und sich ganz der Umsetzung einer Idee verschreiben. Das liegt aber auch daran, dass in Schönstadt ganz viele Menschen wohnen, die begeisterungsfähig sind und mitmachen wollen. Sage und schreibe 280 Liegenschaften sollen in Schönstadt an das geplante Nahwärmenetz angeschlossen werden. Dann haben die Schönstädter das Glück, Teil einer Gemeinde zu sein, in der auch die politischen Farben sowie der Gemeindevorstand ein Ohr für zukunftsorientierte Ideen haben.
Und als sei das nicht schon genug für das Gelingen des Projekts Nahwärme, dürfen sich die Macher auch noch darüber freuen, mit dem Ingenieurbüro Berghamer und Penzkofer aus Moosburg zusammenarbeiten, das schon Oberrosphe erfolgreich auf den Weg zum Bioenergiedorf begleitete. „Die Voraussetzungen könnten optimaler nicht sein“, sagt Rolf Beuermann vom Vorstand der Genossenschaft. Jetzt gilt es, alles klar mit der Bürgschaft der Gemeinde Cölbe zu machen. Wie bitte? Das hat doch die Gemeindevertretung am 8. Juni erledigt, werden jetzt sicher viele sagen. Ja, eigentlich schon. Es muss nur noch etwas nachgebessert, nein nachgebessert ist nicht das richtige Wort – sagen wir lieber klarer formuliert werden. Ja, die entsprechenden Verträge müssen klar und eindeutig in ihrer Lesart sein.
Für die Kommunalaufsicht, erläutert Beuermann, sei es wichtig, dass deutlich zu erkennen ist, wer nun für wen eine Bürgschaft übernimmt. Der bisherige Text ging zwar auch von einer Bürgschaft der Gemeinde Cölbe aus, ließ aber auch noch eine weitere Option zu, die nun ausgeschlossen werden soll. Landrat Robert Fischbach hatte sich dem Projekt in Schönstadt gegenüber sehr aufgeschlossen gezeigt und so war auch schnell klar, dass die Kommunalaufsicht ihren Teil zum Gelingen beitragen möchte.
Als Genehmigungsbehörde für die Bürgschaft muss sie natürlich Sorge dafür tragen, dass auch alles bestmöglich abgesichert wird. Und so fordert sie unter anderem auch noch einen Vertrag zwischen Gemeinde und Genossenschaft über eine Sicherheitsübereignung ein. Da nun dieser Vertrag noch nicht fertig ist, konnten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses in ihrer Sitzung am Mittwochabend noch nicht abschließend eine Empfehlung aussprechen für die endgültige Übernahme der Bürgschaft. Die Bürgschaft ist wiederum existenziell notwendig für die Genossenschaft, um weitere Schritte einleiten zu können.
Deshalb soll der Zeitplan jetzt nicht mehr durcheinandergewirbelt werden. So besteht Einvernehmen darüber, dass die Verträge verbindlich bis zum 28. September vorgelegt und dann in einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 5. Oktober behandelt werden. Danach wird es am 10. Oktober in Schönstadt eine Sondersitzung des Cölber Parlaments geben, in der dann alles in trockene Tücher gepackt, sprich beschlossen werden soll.
Der fünf Personen starke Vorstand blickt derweil schon auf ein paar arbeitsreiche Monate zurück. Seit Oktober 2010 treffen sich die Macher der Genossenschaft jeweils montags im Bürgerhaus, um ihre „To-Do-Liste“ weiter zu schreiben und auf den neuesten Stand zu bringen. Ein enormer Zeitaufwand war es, alle Genossen mit den nötigen schriftlichen Unterlagen zu versorgen.
„Es galt rund 15.000 Seiten drucken zu lassen und dann in Ordner zu sortieren“, erzählt Beuermann. Die Hausbesuchaktionen mit den Ordnern sind jetzt so gut wie durch. Abgeschlossen ist auch der Besuchsmarathon zur Findung der besten Hausanschlussstellen. „Dabei zeigte sich auch die Professionalität unseres Ingenieurbüros“, sagt Vorstandmitglied Walter Fürstenberg rückblickend.
Auch die Trassenführung sei von der Planung her zu mehr als 95 Prozent abgeschlossen, informiert Beuermann. Sehr stolz ist er übrigens auch auf die „außerordentlich guten Beziehungen“ zur Firma Holz Schmidt, in deren Biomasseheizkraftwerk die Nahwärme erzeugt wird.
Aktuell beschäftigen sich die Genossen jetzt damit, welche Firma die Apparaturen für den Anschluss in den Häusern liefern soll. „Wir hatten drei Angebote, müssen uns aber jetzt nur noch zwischen zweien entscheiden, weil das dritte uns gar nicht überzeugen konnte“, sagt Fürstenberg.
von Götz Schaub
Artikel im Burgwaldspiegel vom 19. August 2011
Nahwärme Schönstadt startet durch !!
Projektgruppe Nahwärme Schönstadt informiert zum aktuellen Stand:
Nachdem wir am 05.07.2011 als Mitglied in den Genossenschaftsverband Frankfurt/Main aufgenommen worden sind, wurden alle erforderlichen Unterlagen an das Amtsgericht Marburg/Lahn weitergeleitet. Mit Wirkung vom 28.07.2011 sind wir nun offiziell als Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt eG“ registriert und damit geschäftsfähig.
Wie geht es nun weiter:
Am 21.07.2011 präsentierte uns das Ingenieurbüro Berghamer und Penzkofer aus Moosburg die Ergebnisse aus den durchgeführten Hausbesuchen. Hier wurde auch bestätigt, dass die Kapazitäten vom Blockheizwerk des Sägewerkes für die nun endgültig festgelegten Anschlüsse ausreichend sind. Damit können wir allen bis jetzt beigetretenen Mitgliedern die Zusage geben, am Nahwärmeprojekt teilzunehmen.
Da wir nun geschäftsfähig sind, haben wir mit dem Ingenieurbüro Berghamer und Penzkofer eine vertragliche Vereinbarung bezgl. der Betreuung dieses Projektes unterschrieben. Das Ingenieurbüro bereitet nun die Ausschreibungen vor.
Der Vorstand ist momentan dabei, die Unterlagen zur Einreichung für die Beantragung der Fördergelder zusammenzustellen. Gespräche mit diversen Bankinstituten, um die für uns optimalen Kreditbedingungen auszuhandeln, wurden bereits geführt. Des Weiteren sind vertragliche Vereinbarungen mit Gemeinde, HS Holz-Schmidt usw. unterschriftsreif vorbereitet.
In den nächsten Tagen und Wochen werden alle Genossen von den Projektmitgliedern kontaktiert. Bei diesen Terminen werden alle vertraglichen Punkte zwischen Genosse und Genossenschaft durchgesprochen und schriftlich vereinbart (Wärmeliefervertrag, Beitrittserklärung, Bankeinzugsermächtigung usw.). Mit dem Einzug der Genossenschafts-beiträge soll im September begonnen werden.
Mit den oben aufgeführten Punkten sind wir der Umsetzung des Projektes Nahwärme einen großen Schritt näher gekommen. Viel Arbeit liegt hinter uns, noch mehr Arbeit liegt vor uns.
Sollten Fragen offen sein, können Sie diese gerne bei den Hausbesuchen ansprechen bzw. sich jederzeit an den Vorstand, den Aufsichtsrat oder alle weiteren Mitglieder der Projektgruppe wenden.
Vorstellung der Ergebnisse der Hausbesuche durch das Ingenieurbüro Berghamer und Penzkofer am 21. Juli 2011
Artikel im Burgwaldspiegel vom 08. Juli 2011
Projektgruppe Nahwärme Schönstadt informiert zum aktuellen Stand
Am 8. Juni wurde in der Gemeindevertretersitzung im Bürgerhaus Bürgeln die Übernahme der Bürgschaft für die Nahwärme Schönstadt eGiG durch die Gemeinde Cölbe mit 20 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen. Diese deutliche Zusage gibt der Genossenschaft die Möglichkeit, die benötigten Kredite abzusichern.
Mittlerweile prüft die Kommunalaufsicht die Nachweise, die die Gemeinde Cölbe dafür abgeben muss. Die Antwort wird in Kürze erwartet.
Nach der Gründungsversammlung der Genossenschaft am 7. April wurden sämtliche Unterlagen an den Genossenschaftsverband weitergegeben. Inzwischen ist die Nahwärme Schönstadt eGiG Mitglied im Genossenschaftsverband. Parallel dazu läuft zurzeit das Anerkennungsverfahren beim Amtsgericht. Dies nimmt erfahrungsgemäß einen längeren Zeitraum in Anspruch. Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe dieses Monats eine positive Entscheidung erhalten werden.
Die bei den Hausbesuchen vom 23. bis 27. Mai ermittelten Daten bzgl. der Verbrauchswerte pro Haushalt und der möglichen Zugangswege zur Heizungsanlage werden momentan vom Ingenieurbüro Berghamer & Penzkofer ausgewertet. Am 18. Juli werden der Projektgruppe die überarbeiteten Daten präsentiert. Dann können weitere Aussagen in Bezug auf die Trassenführung und die Kapazitätsauslastung getroffen werden.
Danach werden wir weitere Erläuterungen und neue Informationen bekannt geben können.
Ihr Projektteam Nahwärme Schönstadt
Artikel in der Oberhessischen Presse / Nordkreis vom Freitag, 03. Juni 2011
Schönstädter sind verwundert über SPD
Rückt die Nahwärme in Schönstadt in weite Ferne? Wenn CDU, Grüne und Bürgerliste zusammenhalten, nicht. Die SPD als stärkste Fraktion im Cölber Parlament will ein entscheidendes Kriterium jedoch nicht mittragen.
Mit diesem Plakat wirbt Schönstadt an der B 3 für sich. Die „Heimat der Generationen“ soll mit einem Nahwärmenetz attraktiv und zukunftsorientiert gestaltet werden.
© Götz Schaub
Cölbe. Seit Oberrosphe den Weg zum Bioenergiedorf eingeschlagen hat, ist bekannt, dass ein solches Unternehmen in der Umsetzungsphase an zwei Faktoren hängt, die einfach erfüllt sein müssen. Zum einen müssen sich genügend Haushalte dazu entschließen mitzumachen, zum anderen benötigt die entsprechende Genossenschaft eine kommunale Bürgschaft, um erheblich verbesserte Kreditkonditionen erlangen zu können.
Die Mindestzahl der Haushalte ist weit übertroffen, die Euphorie und die Erwartungshaltung in Schönstadt entsprechend hoch. Keiner hätte in diesem Stadium damit gerechnet, dass sich noch ein Problem auftun könnte. Da die Vertreter der Grünen, CDU und Bürgerliste im Haupt- und Finanzausschuss Zustimmung ihrer Fraktionen zur Bürgschaft signalisierten, wird es wohl zu keinem Problem kommen, allein die SPD sieht sich offenbar nicht in der Lage, der Bürgschaft zuzustimmen. Das Risiko für die Gemeinde sei zu hoch, befand Margarete Tichelmann in der Ausschuss-Sitzung am Dienstagabend. Man rede schließlich über die Übernahme einer Zins- und Tilgungsgarantie in Höhe von 3 Millionen Euro. Im übrigen sei noch gar nicht sicher, dass die Kommunalaufsicht des Kreises dies so durchgehen lasse, weil Cölbe keinen ausgeglichenen Haushalt aufweise.
Bürgermeister Volker Carle zeigte sich zuversichtlich, dass der Landkreis, der sich das Ziel gesetzt hat, bis 2040 energieautark zu sein, dem Vorhaben der Schönstädter nicht die Unterstützung versage. Schließlich sei das Risiko der Gemeinde als sehr gering einzuschätzen. So sehen das auch Jörg Drescher von der CDU, Dr. Jürgen Bunde (Grüne) und Werner Bodenbender in Vertretung von Heinz Wilhelm Wasmuth (Bürgerliste). Rolf Beuermann, Vorstand der Schönstädter Genossenschaft, erhielt Rederecht im Ausschuss und machte deutlich, dass das Kraftwerk neben dem Sägewerk eine eigene GmbH sei. Und weiter: 280 Liegenschaften garantieren über 20 Jahre die Abnahme einer bestimmten Energiemenge.
„Die Leute in Schönstadt würden doch nicht ihre Heizungen rausreißen, wenn sie nicht vom Erfolg des Nahwärmekonzepts überzeugt wären“, sagte Beuermann. Schon bei 205 Haushalten seien für das Jahr 2014 Gewinne prognostiziert. Man habe aber schon jetzt 280 Teilnehmer. 40 Prozent des Projektes werden über Eigenkapital abgedeckt. Sein Fazit: „Das Risiko geht gegen null.“ Um die Finanzierung jedoch am Anfang stemmen zu können, sei es unerlässlich, günstigere Kreditkonditionen zu bekommen. Das könne die Genossenschaft nicht alleine, sondern nur mit einer Bürgschaft der Gemeinde im Rücken. „Fällt diese weg, gibt es auch keine Nahwärme in Schönstadt, so einfach ist das“, schloss er. Carle und Bunde wiesen noch einmal auf die Außenwirkung des Projekts hin. Das Vorhaben in Schönstadt sei auch ein Imagegewinn für die Gemeinde Cölbe.
SPD-Mann Wolfgang Tichelmann, der zuvor einstimmig zum Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschuss gewählt worden war, machte deutlich, dass die SPD keineswegs gegen das Projekt in Schönstadt sei. „Wir sind dafür und unterstützen es auch, aber wir können es nicht für gut heißen, dass die Gemeinde diese Bürgschaft übernimmt und im Falle einer Insolvenz Gefahr läuft, den Haushalt an die Wand zu fahren.“
Carle dazu: „Wenn wir den Bauhof in eigener Hand behalten hätten, hätten wir auch über zwei Millionen Euro investieren müssen. Im Ausschuss stimmten Wolfgang und Margarete Tichelmann gegen die Bürgschaft, die drei anderen Vertreter dafür. Entschieden wird darüber in der Gemeindevertretersitzung am Mittwoch, 8. Juni ab 20 Uhr in der Mehrzweckhalle Bürgeln.
von Götz Schaub
Artikel in der Oberhessischen Presse / Nordkreis vom Mittwoch, 1. Juni 2011
Schönstadt hat Deutschlands längstes Netz
Schönstadt. Nach der erfolgreichen Genossenschaftsgründung am 7. April haben sich mittlerweile 278 Haushalte für einen Anschluss entschieden; das sind mehr als 70 % aller Anwesen in Schönstadt. Darunter sind auch die gemeindeeigenen Liegenschaften wie das Bürgerhaus und der Kindergarten. Auch der Landkreis will die Schule an das Nahwärmenetz anschließen. Die Energie kommt aus dem Biomassekraftwerk des Sägewerks Holz Schmidt.
Nach der Begehung aller anzuschließenden Häuser wird der Umfang des Projekts deutlich. Mit 12 Kilometer Netzlänge wird es laut Genossenschaft das bisher größte deutsche Nahwärmenetz sein. Es werden über 600.00 l Heizöl pro Jahr in den Haushalten eingespart, deren Energiebedarf dann umweltfreundlich aus Holzabfall gedeckt werden kann. Bei einem Ölpreis von derzeit mindestens 80 Cent pro Liter (Tendenz steigend) sind das fast 500.000 Euro, die in der Region verbleiben. Der Bau und Betrieb des Netzes wird von Handwerkern im Umland erledigt. So wird auch die regionale Wirtschaft gestärkt und die Schönstädter freuen sich auf mehr Lebensqualität und ganz besonders auf das Gefühl, einen Anteil an der angestrebten Energiewende des Landkreises zu haben, mit einem wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und Verlangsamung des Klimawandels. Dieser Vision ist man durch die bereits angelaufenen vorbereitenden Arbeiten schon recht nahe gekommen. Die technische Planung ist fast abgeschlossen, die Wirtschaftlichkeit belegt und die Genossenschaft gegründet. Auch die verfügbaren Zuschüsse sind geklärt und vergünstigte staatliche Kreditmöglichkeiten erörtert.
2 Artikel im Burgwaldspiegel vom 27.05.2011
Projektgruppe „Nahwärme Schönstadt“ informiert
Liebe Nahwärme-„Genossen“,
Ihr wisst, dass einige Arbeiten nicht von der Genossenschaft erledigt werden, sondern in der Eigenverantwortung der Anschließenden liegen. Dazu gehören der Graben auf dem eigenen Grundstück, die Kernbohrung durch die Außenwand, der Innenanschluss der eigenen Leitungen an die gesetzte Übergabestation und ggf. die Entsorgung der alten Heizung nebst Öl-/Gastank.
Wir haben mit einigen Firmen Kontakt aufgenommen und teilweise Sonderkonditionen ausgehandelt. Aus Wettbewerbsgründen können diese hier nicht veröffentlicht werden. Bitte wendet euch daher direkt an die genannten Firmen mit dem Hinweis auf die Nahwärme Schönstadt. Die Adressen können auf unserer Homepage (http://www.schoenstadt.net/nahwärme) und auch im Aushängekästchen in der Hauptstraße nachgelesen werden.
In Kürze wird auf der Internetseite der Nahwärme Schönstadt eGiG auch ein eigenes Internetportal eingerichtet werden, über das der Verkauf von gebrauchten Heizungssystemen und Öltanks vermittelt werden soll.
Weitere Serviceleistungen und Hinweise werden wir nach und nach ergänzen. So findet ihr auch schon den Kontakt zu den Banken, die Sonderkonditionen für Kredite eingeräumt haben.
Und noch ein Hinweis an weitere Firmen, die bisher nicht berücksichtigt wurden: Wir veröffentlichen gerne auch Ihre vollständige Firmenanschrift. Bitte wenden Sie sich an Herrn Walter Fürstenberg unter
In dieser zu Ende gehenden Woche haben die Arbeitsgruppen des Ingenieurbüros Berghamer und Penzkofer, Moosburg, die Aufnahme der Haushalte durchgeführt. Die Begehungen erfolgten, um die genauen technischen Daten der Heizungs-systeme ermitteln zu können. Dies wiederum bildet die Grundlage für die exakte Berechnung des Nahwärmenetzes. Dennoch ist nach wie vor der 31.05.2011 der Stichtag, an dem die Zahl der teilnehmenden Haushalte spätestens feststehen sollte. Für Beitritte bis dahin steht auch das Angebot von einem Anteil zu 500 Euro für die Genossenschaft und neun weiteren Anteilen á 500 Euro für den Anschluss. Für erst später Beitretende können weitere Kosten hinzukommen, da dies Planungsänderungen mit sich bringt.
Herr Penzkofer und Herr Forster von der Planungsfirma Berghamer u. Penzkofer an den Plänen des Nahwärmenetzes, zur Zeit das größte in Deutschland.
Eure Projektgruppe „Nahwärme Schönstadt“
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Die letzte Hürde für die Nahwärme Schönstadt
Trotz der bereits angelaufenen vorbereitenden Arbeiten gibt es noch eine letzte Hürde, die das Nahwärmeprojekt in Schönstadt nehmen muss.
Es ist die seit November beantragte Zins- und Tilgungsbürgschaft durch die Gemeinde Cölbe für den aufzunehmenden Kredit.
Hierzu wird das Gemeindeparlament am 08.06.2011 beschließen.
Nach all der im Wahlkampf gezeigten positiven Einstellung der Parteien zu erneuerbaren Energien und dem Nahwärmeprojekt für Schönstadt sind wir alle von einem zustimmenden Votum überzeugt.
Und mit dem Ziel des Landkreises bei der Einführung erneuerbarer Energien Vorreiter zu sein und sich bis 2040 zu 100% aus erneuerbaren Energien zu versorgen sowie dem bisherigen engagierten Einsatz von Herrn Landrat Fischbach, sehen wir auch der abschließenden Zustimmung durch die Kommunalaufsicht positiv entgegen.
Dann ist der Weg geebnet für eine saubere und sichere Nahwärmeversorgung für Schönstadt.
Die Projektgruppe "Nahwärme Schönstadt"
Artikel im Burgwaldspiegel vom 14.05.2011
„Nahwärme Schönstadt“ auf Erfolgskurs
Die Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt“ verzeichnet nach den 152 Gründungbeitritten vom 7. April weiter täglich neue Mitglieder. Mit derzeit über 240 Liegenschaften wurden die Erwartungen weit übertroffen.
Es ist keine Utopie mehr, dass auch die Zahl von 250 Häusern bis zum Stichtag 31. Mai 2011 erreicht wird. Das bedeutet, dass in Schönstadt eines der größten deutschen Nahwärmenetze entstehen wird. Für Beitritte bis dahin steht auch noch das Angebot von 5.000 Euro für einen Anschluss. Für später Beitretende können weitere Kosten für dann notwenige Plananpassungen hinzukommen.
Auf das Ingenieurbüro Berghamer und seine Mitarbeiter kommt eine Menge Arbeit zu, wenn sie vom 23. bis 26. Mai jedes Haus aufsuchen werden, um die Details des Anschlusses festzulegen. Dazu wird die Projektgruppe noch die einzelnen Haushalte kontaktieren, um einen Termin festzulegen.
Jeder, der die Chance noch wahrnehmen will, hat die Möglichkeit, sich durch die Mitglieder der Projektgruppe beraten zu lassen und noch beizutreten. Alle aktuellen Informationen können auch auf der Homepage von Schönstadt nachgelesen werden.
Unterdessen sind alle erforderlichen Unterlagen für die Eintragung der Genossenschaft eingereicht. Nach erfolgter Eintragung als Genossenschaft eG. „Nahwärme Schönstadt“ beginnt die konkrete Bauplanung. Noch in 2011 werden die Arbeiten ausgeschrieben werden, damit der Bau im Frühjahr 2012 beginnen kann. Und schon im Herbst 2012 wird es dann saubere und günstige Nahwärme geben.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 29.04.2011
Genossenschaftsgründung „Nahwärme Schönstadt eG“ - ein voller Erfolg
Am Donnerstag, dem 7. 4. 2011 konnte die Projektgruppe “Nahwärme für Schönstadt“ nach einjähriger, intensiver Vorarbeit die Schönstädter Bürger einladen zur Gründungs-versammlung der Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt“ 260 Menschen kamen ins Bürgerhaus. Würden sie sich alle als Mitglieder der Genossenschaft eintragen? Das war kaum zu erwarten, aber eine hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung war zu spüren.
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ Mit diesem Zitat eröffnete Carola Carius die Gründungsversammlung. Zunächst war ein Versammlungsleiter zu wählen. Dieses Amt übernahm Carola Carius. Als Schriftführer wurde Andreas Mainusch gewählt. Anschließend erläuterte Herwig Hahn noch einmal das Konzept der Versorgung von Schönstadt mit Nahwärme durch das Biomasseheizkraftwerk der Fa. HS Energie GmbH. Christian von Bethmann erklärte das Geschäftsmodell der Genossenschaft; die Projektgruppe habe sich dafür entschieden, weil es basisdemokratisch und nicht gewinnorientiert sei.
Schließlich stellte der Genossenschaftsanwalt Dr. Edgar Steinle den Satzungsentwurf der Genossenschaft vor. Danach konnten Fragen gestellt werden.
Zur Annahme der Satzung und damit zum Eintritt in die Genossenschaft musste nun jeder Beitrittswillige die Satzung mit Namen und Angabe seiner Adresse unterzeichnen.
Das war ein spannender Moment. Wie viele Bürger würden sich schon an diesem Abend entschließen, der Genossenschaft beizutreten?
Das Organisatorische war bestens vorbereitet. Im Sitzungsraum konnte man die Satzung unterschreiben. Schnell bildeten sich an den aufgestellten Tischen lange Schlangen. Über 150 Menschen trugen sich an diesem Abend als Genossenschaftsmitglieder ein – zur Freude der Projektgruppe. Das übertraf alle Erwartungen. Auch Bürgermeister Carle unterzeichnete für die Gemeinde, die Kindergarten, Bürger- und Feuerwehrhaus an das Nahwärmenetz anschließen möchte.
Die neuen Mitglieder erhielten je eine grüne Wahlkarte, die sie zur Stimmabgabe in der nun folgenden ersten Generalversammlung der Genossenschaft „in Gründung“ berechtigte.
Nach der Wahl des Versammlungsleiters, Dr. Steinle, und des Schriftführers, Wilfried Henseling, hatten die Genossenschaftsmitglieder ihren Aufsichtsrat zu wählen. Die von der Projektgruppe vorgeschlagenen Kandidaten wurden alle einstimmig gewählt.
In der folgenden halbstündigen Pause trat der Aufsichtsrat zu seiner ersten Sitzung zusammen, um sich zu konstituieren und den Vorstand zu bestellen. Aufsichtsrats-vorsitzender wurde Hellmut Löwer, sein Stellvertreter Christian von Bethmann. Schriftführer wurde Peter Seip. Dem Aufsichtsrat gehören außerdem Johannes Weber und, als Vertreter der Gemeinde, Volker Carle an.
Der Aufsichtsrat berief dann den Genossenschaftsvorstand. Vorsitzender ist Andreas Mainusch, stellvertretender Vorsitzender Rolf Beuermann, Schriftführer Herwig Hahn. Weitere Mitglieder sind Uwe Helfert und Walter Fürstenberg.
Günstige Kreditangebote über 5.000 bis 10.000 € für die Genossen stellten schließlich Bernd Reitz und Klaus Pfalz von der VR Bank HessenLand in Aussicht.
In den Schlussworten von Rolf Beuermann und Carola Carius kam noch einmal die Erleichterung und Freude über die gelungene Genossenschaftsgründung zum Ausdruck.
Mindestens 205 Haushalte müssen sich für die Nahwärme entscheiden, damit das Projekt wirtschaftlich durchgeführt werden kann. Am Abend der Genossenschaftsgründung hatten sich 150 Mitglieder eingetragen, also etwa 75 %. So konnten Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft mit großer Hoffnung auf das Gelingen des Projektes ihre Arbeit angehen.
Jetzt wird es Ernst – Die nächsten Schritte
Inzwischen konnte nicht nur das Ziel von 205 Anschlüssen erreicht, sondern sogar übertroffen werden. Aktueller Stand vom 27.04.2011: 222. Es wird also saubere, bequeme und günstige Nahwärme für Schönstadt geben.
Mit jedem weiteren Haushalt wird die Wirtschaftlichkeit noch steigen. Wer noch nicht seinen Beitritt erklärt hat, soll sich an Rolf Beuermann (06427-9310745) oder ein anderes Mitglied der Arbeitsgruppe wenden. Diese können auch bei noch offenen Fragen gerne angesprochen werden.
Da die Planungen bald anlaufen müssen, ist der 31.05.2011 der Stichtag, an dem die Zahl der teilnehmenden Haushalte spätestens feststehen sollte. Für Beitritte bis dahin steht auch das Angebot von einem Anteil zu 500 Euro für die Genossenschaft und neun weiteren Anteilen a 500 Euro für den Anschluss. Für erst später Beitretende können weitere Kosten hinzukommen. Zahlungen werden aber prinzipiell erst nach Eintrag der Genossenschaft fällig, was noch einige Wochen dauern kann.
Bereits in der Woche vom 23.-27.05.2011 wird das Team des Ingenieurbüros Berghamer mit der Bestandaufnahme in den gemeldeten Häusern beginnen. Für die genaue Planung werden in den Gebäuden die jetzige Leistung der Heizung aufgenommen und die Details des Anschlusses (Leitung, Durchbruch, Übergabestation) geklärt. Die einzelnen Haushalte werden vorher wegen eines genauen Termins noch kontaktiert.
Weitere aktuelle Informationen zur Nahwärme, z.B. der aktuelle Stand der Anschließenden, die Präsentationen der Bürgerversammlung und der Genossenschaftsgründung (einschließlich der Satzung), finden sich auf der Schönstädter Homepage (schoenstadt.net).
Artikel in der Oberhessische Presse vom 21. April 2011
Artikel in der Oberhessische Presse vom 9.April 2011
Artikel in der Oberhessische Presse vom 5.April 2011
Artikel im Burgwaldspiegel vom 1. April 2011:
Großes Interesse der Schönstädter Bürger an Bürgerinformation zur „Nahwärme für Schönstadt“
Etwa 250 Bürger aus Schönstadt und viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung der Projektgruppe „Nahwärme für Schönstadt“ zur Bürgerversammlung gefolgt. Thema des Abends war die Vorstellung der Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie zur Versorgung des Ortes mit Nahwärme.
Die Moderation der Veranstaltung hatte Ortsvorsteherin Carola Carius.
Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass geplant ist, Schönstadt in Zukunft mit Nahwärme vom Biomasseheizkraftwerk der Fa. Holz Schmidt zu versorgen. Das Kraftwerk erzeugt mit dem Verbrennen von nachwachsenden Rohstoffen (Holz) neben Strom auch so viel Wärme, dass ganz Schönstadt mit Warmwasser zum Heizen versorgt werden kann. Über ein Rohrleitungsnetz soll das warme Wasser in die Häuser fließen. Als Betreibergesellschaft soll eine Genossenschaft gegründet werden, der jeder Anschlusswillige beitreten muss.
Die Machbarkeitsstudie des Ingenieurbüros Berghamer und Penzkofer aus Moosburg wurde von Herrn Berghamer ausführlich und überzeugend vorgestellt. Herr Berghamer machte deutlich, dass sich die Umstellung auf Heizen mit Nahwärme nicht nur für die Umwelt, sondern auch für jeden einzelnen Bürger schon jetzt wirtschaftlich lohnt. In einer Beispielrechnung, vorgestellt von Walter Fürstenberg (Mitglied der Projektgruppe), wurde das sehr deutlich.
Ein langfristiger Liefervertrag mit der Firma Holz Schmidt wird überdies eine Abkopplung von den zu erwartenden weiter stark steigenden Öl- und Gaspreisen garantieren.
Die Versorgung mit Nahwärme ist der Studie zufolge technisch möglich und wirtschaftlich günstig, wenn sich mindestens 205 Hauseigentümer für die Nahwärme entscheiden - darunter geht es nicht.
Am Ende des Informationsabends hatten die Bürger Gelegenheit, zahlreiche Fragen zu stellen.
Der nächste Schritt ist nun die Gründung einer Genossenschaft als Betreibergesellschaft des Wärmenetzes. Nach Abschluss aller Verträge könnten die ersten Haushalte schon im Oktober 2012 mit Nahwärme versorgt werden.
Jetzt liegt es an den Bürgern, sich zu entscheiden. Die positive Resonanz am Informations-abend lässt hoffen, dass die benötigte Anzahl an Anschlusswilligen der Genossenschaft beitreten wird. In ihren Grußworten haben Landrat Robert Fischbach und Bürgermeister Volker Carle für den Beitritt zur Genossenschaft geworben. Landrat Fischbach machte Mut zur Gründung eines neuen Bioenergiedorfes. „Zwei Energiedörfer gibt es bereits im Landkreis, fünf sind in Planung, macht mit – gründet eine Genossenschaft!“
Bürgermeister Carle versprach, dass die Gemeinde Cölbe der Genossenschaft beitreten wird, um ihre sämtlichen Liegenschaften in Schönstadt mit Nahwärme zu versorgen. Ebenso gibt es eine Zusage des Kreises für den Anschluss der schulischen Gebäude.
Die Genossenschaftsgründung findet am Donnerstag, 07.04.2011 um 19.00 Uhr im Bürgerhaus Schönstadt statt
Die Projektgruppe wünscht sich an diesem Abend eine rege Beteiligung der Schönstädter Haushalte. Je eher die benötigte Anzahl an mitmachenden Haushalten erreicht ist, desto schneller kann mit den weiteren Planungen für die Umsetzung des Nahwärmenetzes begonnen werden.
Weitere Informationsmöglichkeiten gibt es jeweils donnerstags von 18.00 – 19.00 Uhr im Besprechungsraum des Bürgerhauses und auf der Schönstädter Homepage (www.schoenstadt.net/nahwärme)
Eure Projektgruppe „Nahwärme Schönstadt“
Artikel im Burgwaldspiegel vom 4. Februar 2011:
Projektgruppe "Nahwärme Schönstadt" informiert
Liebe Schönstädterinnen und Schönstädter,
wie im Dezember 2010 berichtet, mussten wir für die Erstellung einer aussagekräftigen Machbarkeitsstudie ein neues Ingenieurbüro suchen. Die Gespräche wurden mittlerweile geführt. Am 18.01.2011 wurde der Auftrag zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie durch die Gemeinde Cölbe erteilt. Wir erwarten die Ergebnisse bis Mitte/Ende Februar. Danach werden wir die Machbarkeitsstudie innerhalb der Projektgruppe erneut auf Plausibilität prüfen.
Der weitere Zeitplan sieht folgendes vor:
In einer Bürgerversammlung am Mittwoch, den 16.03.2011, alternativ Mittwoch, den 23.03.2011, wollen wir allen Schönstädterinnen und Schönstädtern die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorstellen.
Bei einer positiven Bewertung der Machbarkeitsstudie ist für Donnerstag, den 31.03.2011, alternativ Donnerstag, den 07.04.2011, die Gründung der Genossenschaft „Nahwärme Schönstadt“ geplant, um danach die nächsten Schritte einleiten zu können.
Die genauen Termine werden rechtzeitig im Burgwaldspiegel, auf der Homepage sowie per Aushang mitgeteilt.
Aktuell befassen wir uns mit der Genossenschaftsgründung und anderen wichtigen Regelungen. Wir freuen uns über jeden, der zum Gelingen des zukunftsweisenden Projektes beitragen möchte. Das Treffen der Projektgruppe findet jeden Montag um 19:30 Uhr im Besprechungsraum des Bürgerhauses statt.
Für alle anderen heißt es, freudig und gespannt die Ergebnisse abzuwarten. Die nächsten Wochen werden für das Projekt entscheidend sein!
Ihre Projektgruppe „Nahwärme Schönstadt“
Pressemitteilungen 2010
Artikel im Burgwaldspiegel vom 17. Dezember 2010:
Projektgruppe "Nahwärme Schönstadt" informiert
Rückschläge und Ermutigendes auf unserem Weg in eine umweltfreundliche, sichere und günstige Wärmeversorgung für Schönstadt:
Liebe Schönstädterinnen und Schönstädter,
in einigen Veröffentlichungen haben wir darüber berichtet, dass uns das beauftragte Ingenieurbüro im September 2010 die Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie zur Nahwärme Schönstadt vorgestellt hat. Darauf sollten die nächsten Schritte aufbauen – Informationsveranstaltung, Genossenschaftsgründung, Bauplanung…
Viele Zahlen und Fakten mussten von uns erst einmal gelesen und überprüft werden. Es gab großen Klärungsbedarf, da einige wichtige Angaben (z.B. zum Gesamtenergiebedarf oder den Planungskosten) für uns nicht nachvollziehbar waren. Andere erwartete Informationen, Alternativlösungen und Szenarien fehlten. Mit Hilfe von bekannten Fachfirmen und mit dem Thema vertrauten Experten haben wir dem Ingenieurbüro einen Fragenkatalog vorgelegt, der wiederum nur ungenügend beantwortet wurde.
In einem Gespräch mit dem beauftragten Ingenieurbüro, der Projektgruppe Nahwärme und Herrn Bürgermeister Carle einigte man sich auf die Aufhebung des Vertrages, ohne dass finanzielle Einbußen entstanden.
Inzwischen haben wir zwei Anfragen für die Erstellung einer neuen, fundierten Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie formuliert. Auch wenn sich das Projekt dadurch verzögert, brauchen wir korrekte, belastbare und nachvollziehbare Berechnungen für die nächsten Schritte.
Wir denken, dass dies alles auch im Sinne aller Schönstädterinnen und Schönstädter ist.
Es hat sich aber auch Erfreuliches getan:
Mit Herrn Kaiser vom Genossenschaftsverband konnten wir einen sehr erfahrenen Fachmann für uns gewinnen. Er hat schon einige Bioenergiedörfer auf ihrem Weg begleitet und wird uns bei der Gründung der Genossenschaft, der Erstellung des Businessplans und bei allen rechtlichen Fragen unterstützen.
Mit Herrn Pfalz von der VR Bank Hessenland haben wir ebenfalls einen kompetenten Ansprechpartner gefunden, der uns bei allen finanziellen Fragen zur Seite stehen wird.
Wir haben das Ziel fest im Blick und streben bis spätestens Anfang März eine Bürgerversammlung an, in der wir die Ergebnisse der neuen Studie und unsere Arbeit vorstellen möchten, um die nächsten Schritte für die Nahwärme Schönstadt auf den Weg bringen zu können.
Die Projektgruppe „Nahwärme Schönstadt“ wünscht allen Schönstädterinnen und Schönstädtern eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das Jahr 2011.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 19. November 2010:
Liebe Schönstädterinnen und Schönstädter,
wir möchten Sie an dieser Stelle in reglemäßigen Abständen über den aktuellen Stand des Projektes "Nahwärme für Schönstadt" informieren. Zur Zeit wird in den Arbeitsgruppen noch intensiv geprüft und gearbeitet, um die Machbarkeitsstudie in Kürze einer breiten Öffenlichkeit vorstellen zu können. Bis dahin möchten wir Ihnen in loser Abfolge einige der am häufigsten gestellen Fragen beantworten.
1.) Was ist geplant?
Geplant ist, dass Schönstadt in Zukunft mit Nahwärme vom Biomasseheizkraftwerk der Fa. Holz Schmidt versorgt werden könnte. Das BMHKW erzeugt neben Strom auch Warmwasser. Die Kapazitäten des Kraftwerks sind so hoch, dass mit der jetzt schon erzeugten Wärme ganz Schönstadt mit Warmwasser zum Heizen versorgt werden könnte. Es muss also nicht erst eine eigene Anlage gebaut werden wie in Oberrosphe.
2.) Wie funktioniert das?
Die Anlage verbrennt ca. 30% der im Sägewerk anfallenden Resthölzer wie Rinde, Holzabfälle, Sägespäne, Hackschnitzel und kann soar mit Hackschnitzel aus Grün- und Strauchschnitt gefüttert werden. Die Hitze lässt ein spezielles Öl (Silikonöl) verdampfen, das eine Turbine antreibt, die Strom erzeugt. Das Ganze geschieht in einem geschlossenen Sysem. Der Silikonöldampf gibt seine Wärme in einem Wärmetauscher an einen Wasserkrieslauf ab. Dieses warme Wasser kann nun benutzt werden, um zu Hause in einem weiteren Wärmetauscher, der "Übergabestation", das eigene Heizungs-, Brauch- und Trinkwasser zu erwärmen. Über eine Rohrtrasse gelangt das Warmwasser mit einer Temperatur von ca. 80 - 85°C in jeden Haushalt.
Artikel im Burgwaldspiegel vom 22. Oktober 2010:
Liebe Schönstädterinnen und Schönstädter,
in den Monaten Juni und Juli haben wir Sie mittels eines Fragebogens um Ihre Mithilfe gebeten. Es sollten so die Eckdaten für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Verwirklichung des Projektes "Nahwärme Schönstadt" ermittelt werden. Der Rücklauf von 97,5% aller Haushalte war überwältigend.
Seit Ende September liegt nun die Machbarkeitsstudie der Fa. Seeger aus Hessisch Lichtenau vor. Der Arbeitskreis "Nahwärme Schönstadt" prüft zur Zeit die Studie auf Plausibilität und erstellt einen Fragenkatalog, der seitens der beauftragten Firma noch zu bentworten ist. Aufgrund dieser Vorgehensweise kann der für Ende Oktober/Anfang November geplante Termin einer Bürgerinformation nicht eingehalten werden. Sobald alle Fragen geklärt sind und uns die endgültige Version der Machbarkeitsstudie vorliegt, werden wir alle Bürgerinnen und Bürger umgehend informieren.
Zwischenzeitlich wurden innerhalb des Projektteams weitere Arbeitsgruppen gebildet (Betrieb/Verwaltung, Verträge, Finanzen, Technik und Öffentlichkeitsarbeit). Hierfür suchen wir noch weitere interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger, die uns bei der Arbeit des Projektes unterstützen möchten. Wir treffen uns jeden Donnerstag um 18.00 Uhr im kleinen Sitzungsraum im Bürgerhaus Schönstadt.
Wer sich lieber über das Internet informieren möchte, findet auf der Homepage von Schönstadt (http://schoenstadt.net) einen Link zum Thema Nahwärme. Diese Seite wird in den nächsten Tagen und Wochen aktualisiert und überarbeitet werden, so dass sich jeder einen Überblick über das gesamte Projekt "Nahwärme Schönsadt" verschaffen kann.
Ihr Projektteam "Nahwärme Schönstadt"